M. an Joachim Camerarius [in Leipzig].
- [Wittenberg], 28. Juli [1546]
[1] M. dankt für mehrere trostreiche Briefe und tröstet seinerseits den C. Da M. sich an Tyrannei gewöhnt und schon lange unter der Wut der Gegner und den Fehlern der eigenen Seite leidet, ist er innerlich auf die gegenwärtige Krise vorbereitet. Sein eigenes Schicksal kümmert ihn wenig. Er tröstet sich in dem Bewußtsein, das Richtige gewollt und auch erreicht zu haben.
[2] Auf Anfrage des C. versichert er, daß weder er noch irgendjemand in [Wittenberg] schlecht über Hz. [Moritz] von Sachsen spricht, und zeigt Verständnis, daß er dem [Schmalkaldischen] Bund, durch den er in Abhängigkeit von [Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Lgf. Philipp von Hessen] geraten wäre, ferngeblieben ist. Er rechnet mit einer großen Umwälzung.
Fundort:
CR 6, 206f Nr. 3521; O fehlt.
‒ MBW.T 15.
Datierung:
Jahr: Von Cam. unter 1546 eingeordnet, was zweifellos richtig ist. Doch dürfte der Text M.s verändert sein. Nicht dazu gehört aber das in Cam. und CR beigedruckte Postskript Cod. II, 112 (MBW 3796.3), denn der nach Mansfeld berufene Landsmann des C. ist Johannes Roth aus Bamberg, der am 12. 1. 1545 zur Vorstellung nach Mansfeld reiste (⇨ 3790.2). Am 25. 1. 1545 teilt M. dem C. kurz mit, daß Roth die Mansfelder Stelle erhalten hat (⇨ 3806.4). Also gehört das Postskript Cod. II, 112 zu dem einzigen Brief an C. zwischen dem 12. und 25. 1. 1545, zu 3796 vom 18.