M. an Joachim Camerarius [in Leipzig]. - [Wittenberg], 8. Mai [1545]

[1] Sichere Nachricht, daß zwei päpstliche Legaten [Giovanni Maria del Monte und Marcello Cervini am 13. März] nach Trient gekommen sind. Der kaiserliche Gesandte [Diego Hurtado de Mendoza] erklärte, daß Kaiser Karl die Entscheidung des Konzils befolgen und verteidigen werde [CT 4, 399f Nr. 297]; dem trat auch der Gesandte Kg. Ferdinands [Francesco di Castelalto oder Antonio Queta] bei. M. ist über den Fortgang skeptisch und besorgt.

[2] Aus des C. Brief und aus den Erzählungen der Freunde erfuhr M. von dem guten Ausgang des Streits an der [Leipziger Universität] und von der rühmlichen Einstellung des Hz. [Moritz von Sachsen] zur Universität.

[3] Für [Georg] Dasch wird M. tun, was C. wünscht [⇨ 3909.2]. Er hätte aber die ihm von M. angebotene bayerische Stelle annehmen sollen, denn [Fürst Georg] von Anhalt [⇨ 3604.3] setzt sich leider nicht für seine Freunde ein.

[4] Dem Peter [Ketzmann] gab M. den Brief des C. und bot ihm die Leitung der Schule in Eger an. Der Böhme [NN], von dem C. schreibt, ist für Schularbeit nicht geeignet.

[5] Die Messer für Bernhard Ziegler schickt M. später, denn er ist sehr beschäftigt.

[6] M. begrüßt es, daß die Berufung des [Leonhard] Fuchs nach Leipzig mit Rücksicht auf [Sebastian Roth] verhindert wurde. M. hat auf der letzten [Leipziger] Messe [⇨ 3892f] keine Post von Fuchs erhalten und vermutet, daß [NN] den Brief, von dem Fuchs schreibt, unterschlagen hat.

Fundort:
CR 5, 755f Nr. 318; Cod. I, 149f. ‒ MBW.T 14.
Datierung:
Jahr aus § 1. Zu § 3 ⇨ 3525.1.
Nachtrag:
Fundorte: Nr. 3188 (nicht Nr. 318).

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