M. an Joachim Camerarius [in Leipzig]. - [Wittenberg], 11. Mai [1545]

[1] M. kümmert sich um die Polen und Ungarn wegen ihrer Verdienste um die Verteidigung Europas gegen Skythen und Türken und überhaupt aus Gastfreundlichkeit, die C. noch mehr eignet.

[2] Er empfiehlt ihm zwei Brüder aus polnischem Adel [Stanislaus und Albert Czarnkowski], die ihr in Wittenberg begonnenes Studium bei C. fortsetzen und die Eleganz der Stadt [Leipzig] kennenlernen wollen. M. rühmt ihre verwitwete Mutter.

Fundort:
CR 6, 133 Nr. 3462; Cod. II, 236. ‒ MBW.T 14.
Datierung:
Jahr: 1546 von fremder Hand auf dem Autograph, so auch Cam. und danach CR. In der Leipziger Matrikel erscheinen aber im Sommersemester 1545 Stanislaus und Albertus fratres germani barones a Czarnkow ex palatinorum Posnoniensium familia (Erler 1, 653). Am 28. September 1545 mußte sich die Universitätsspitze mit ihrem Ranganspruch und dessen Kosten befassen (Zarncke 238). In Wittenberg wurden sie im Juni 1543 eingeschrieben, der erste allerdings als Wenceslaus — für einen Polen ungewöhnlich — Czarnekouski ex palatinorum Bosnaniensium familia, Albert mit der Namensform Czornokowski (Album 205 a mit Bd. 3, 816). Es handelt sich aber zweifellos um dieselben. Albert wurde 1569 Generalstarost von Großpolen, damals als signor molto cattolico bezeichnet, vgl. G. Schramm, Der polnische Adel und die Reformation (1965), 94 Anm. 67.

Normdaten
Personen:

Camerarius, Joachim: http://d-nb.info/gnd/118518569

Czarnkowski, Stanislaus: http://d-nb.info/gnd/119650851

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485