M. an Johannes Agricola [in Berlin].
- [Wittenberg], 10. April [1545]
[1] M. betet für Kf. [Joachim II.] von Brandenburg und sein Friedenswerk; er würde gern zu ihm eilen, doch Hofgeschäfte halten ihn fest. Er verfaßt ein Gutachten über den Religionsfrieden [»Wittenbergische Reformation« lateinisch: 3793] und kommt dabei auf seine alte Empfehlung zurück: bischöfliche Verfassung mit evangelischer Predigt [⇨ 3843.1.2; ⇨ 3890.1]. M. erhofft eine Verständigung der Fürsten.
[2] Die polnischen Ereignisse kennt A. besser als M., der gestern aus Italien [3856.2] die Nachricht erhielt, der Perserkönig [Psophis] greife den türkischen Sultan an, weshalb man dessen Rückzug [⇨ 3823.3] erhoffe.
Fundort:
CR 6, 102f Nr. 3437.
‒ MBW.T 14.
Datierung:
Jahr: Die Beschreibung von M.s „deliberatio nostrorum de pace ecclesiarum“ weist auf die »Wittenbergische Reformation«, an deren lateinischer Fassung M. am 3. April 1545 arbeitete (⇨ 3871.2). Am 10. ging ein weiterer Brief nach Berlin (3877), worin ebenfalls diese Post aus Italien erwähnt wird. Das von M. angedeutete Verhalten Kf. Joachims könnte mit der Verständigung der Wettiner zusammenhängen; jedenfalls wurde in Grimma (⇨ 3875.4) auch über ihn gesprochen, vgl. Pol. Korr. Moritz 2, 180 Nr. 664 § 9.
Nachtrag:
§ 2 zu berichtigen: Die ungarischen (nicht: polnischen) Ereignisse ...