M. an Christoph Pannonius [in Frankfurt/Oder].
- [Wittenberg], 12. September [1544]
[1] Während die Menschen oft weniger zusammenhalten als die Tiere, pflegt M. die Freundschaft mit den Gelehrten. Er schickt über das Teukrion ein besseres [Gedicht von Johannes Stigel] als sein früheres [3642.3].
[2] Ein Pole [NN] brachte M. [am 8. 9., ⇨ 3679] Post von seiner Tochter [Anna Sabinus]. Sie wird von den Königsberger Bürgern und von Hz. [Albrecht von Preußen] freundlich behandelt [⇨ 3669.4], ist aber betrübt über M.s Trennungsschmerz. P. soll ihr schreiben.
Fundort:
CR 5, 849f Nr. 3266.
‒ MBW.T 13.
Datierung:
Jahr: Nach 3642, worauf M. im Plusquamperfekt Bezug nimmt. Wohl deshalb von CR ins Jahr 1545 gesetzt. Doch in § 2 handelt es sich offenbar um den ersten Erlebnisbericht der im Juli 1544 (⇨ 3622) nach Preußen verzogenen Tochter. Im März 1545 erwähnt M. deren Post nur noch beiläufig (3839.2). Ein weiteres Indiz ist das übersandte Gedicht über das Teukrion. Außer dem von M. ist nur noch eines von Stigel bekannt, das in einem Sammeldruck mit Wittenberger Reden und Gedichten im Jahre 1545 erschien, vermutlich nicht lange nach Februar, vgl. Clemen, Studien 53-55. M. hat an P. aber offenbar nicht den ganzen Sammeldruck geschickt, sondern nur Stigels Gedicht, und zwar handschriftlich gleich nach der Entstehung. (In der Gesamtausgabe von Stigels Gedichten steht es in Bd. 3, Jena 1567 [H 382]). Sollte aber M. mit 3642 nicht das dort überlieferte Gedicht, sondern das Fragment CR 10, 588f Nr. 213 und dessen Erweiterung — entgegen der Überlieferung — mit 3683 geschickt haben, so würde dies an der Datierung von 3683 nichts ändern.