M. an Joachim Camerarius in Leipzig. - [Wittenberg], 19. Mai [1544]

[1] Empfehlung des preußischen Stipendiaten Fabian [Stösser], der die Briefe an Hz. Albrecht von Preußen zu übermitteln pflegt und auf seiner Reise nach Augsburg mit C. bekannt werden soll. [Wolfgang] Musculus schrieb, daß Antonios Eparchos aus Venedig den größeren Teil der griechischen [Handschriften]bände, deren Verzeichnis C. gesehen hat, nach Augsburg geschickt hat; M. riet ihm, den Kommentar zur Tetrabiblos des Ptolemaios und anderes veröffentlichen zu lassen. C. soll ihm auch schreiben.

[2] Über die den [Wittenberger Theologen] von Bernhard Ziegler vorgelegte Frage wird M. etwas zu schreiben versuchen, um C. einen Gefallen zu tun.

[3] M. lobt zwei von C. [für Alexander] Alesius verfaßte Predigten, eine über das Fasten, die auch Luther gefielen, und dankt ihm im Namen der Kirche.

[4] Wenn M. nicht an der Universität unabkömmlich wäre, würde er zu C. kommen, um sich über seinen Kummer auszusprechen, denn [Georg] Sabinus ist nicht besänftigt [⇨ 3518], sondern schickte aus [Speyer] eine neue Beschuldigung [sc. des Ehebruchs] gegen seine Frau [Anna Sabinus]. Nach neunjähriger Qual scheint M. die Rücknahme seiner Tochter trotz der Schande das geringere Übel. Er betet nur noch zu Gott um Hilfe. C. soll sich vom erzürnten Sabinus nicht beeinflussen lassen.

Fundort:
CR 5, 394f Nr. 2943; Cod. I, 349 und II, 484. ‒ MBW.T 13.
Datierung:
Jahr: Zu § 1 vgl. 3533.6. Zu § 4 vgl. 3518; 3566 u. ö.

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