Melanchthons
Briefwechsel

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M. an Veit Dietrich in Nürnberg. - [Wittenberg], 6. September 1543

[1] Erneute Klage über die Machthaber, die das gegenwärtige Unheil in Deutschland verschuldet haben. Bitte um Nachrichten über Ungarn [Türken] und Niederlande [Jülich]. Gran [⇨ 3302.3] soll durch Verrat gefallen sein. [Kaiser] Karl sei in Köln angelangt.

[2] M. tadelt D., daß er Luther zu der Antwort an die Prediger in Venedig [vom 13. 6. 1543: WAB 10, 328-333 Nr. 3885 mit 13, 316] veranlaßt hat. M. wollte lieber selbst antworten, da er dessen Äußerungen über die Abendmahlslehre mißbilligt [⇨ 3197.6; ⇨ 3356.2]. In Frankreich werden Verfolgungen [von Evangelischen] mit der Berufung auf Luther gedeckt, und in [Wittenberg] spricht man gelegentlich über die [von Bucer geprägten] rheinischen Gemeinden nicht besser als über die Türken. Auch mit D.s Äußerungen ist M. unzufrieden. Seine Meinung hierüber soll D. in seiner Bonner [Responsio (⇨ 3261.3): MSA 6, 399-403] nachlesen.

[3] [Matthäus Vogel] aus Nürnberg unterzieht sich jetzt der Magisterprüfung; dem Überbringer Hieronymus [Besold] hat M. statt dessen eine Erholungsreise verordnet und entschuldigt ihn dafür. M. dankt D. und Hieronymus Baumgartner für die dem Hieronymus Schreiber erwiesene Hilfe [⇨ 3328-3331]. Gebet.