M. an den Leser. Vorrede zu: Acta in Conventu Ratisbonensi. Wittenberg, Josef Klug, 1541. - [Wittenberg, September 1541]

[1] Die endzeitliche Bedrängnis der Kirche, insbesondere in der Gegenwart, durch Papisten, Türken, Freigeister, Wiedertäufer und [Vermittlungstheologen].

[2] Die Verfolgungen der wahren Kirche in ihrer Geschichte werden übertroffen durch die der Gegenwart.

[3] Der Kampf mit Christus gegen die teuflischen Mächte.

[4] Anders als die Papisten wollte Kaiser Karl den Bürgerkrieg in Deutschland vermeiden, und weil Synoden von den Papisten verhindert wurden, berief er Religionsgespräche ein.

[5] Die Hintergründe der Regensburger Verhandlungen [⇨ 2677ff] und den Verfasser des Regensburger Buchs [⇨ 2705.2.2] kennt M. nicht. Er dankt dem Kaiser für die gewährte Redefreiheit, die durch die hier edierten Schriftstücke [2713; 2751; 2749; 2755] dokumentiert ist. Doch trotz Türkengefahr war der Preis für die Einheit zu hoch.

[6] Widerlegung des Vorwurfs, die wahre Kirche sei Anlaß des Zwiespalts.

[7] Gegen unlautere Vermittlungsversuche, die nichts mit der sonst von ihm befolgten aristotelischen Mitte gemein haben, hält M. an der [reformatorischen] Lehre fest,

[8] die anders als das Regensburger Buch klar ist, wie die Antworten [2713] zeigen. Gottvertrauen.

Fundort:
CR 4, 664-668 Nr. 2386. ‒ MBW.T 10.
Datierung:
Datum: Am 10. September war der Druck im Gange, aber noch nicht bei den Antworten 2713 angelangt (⇨ 2806.2: excuditur ... accedent ... responsiones). Die Vorrede zu letzteren 2817 steht Bl. K3b-L4b, ist also nach dem 10. September im Zuge der Arbeit gedruckt worden. Die Vorrede 2816 jedoch füllt den Bogen A, für den anderes Papier als für B usw. verwendet wurde. Sie dürfte also zuletzt gedruckt worden sein. Am 8. Oktober wurde das Buch verschickt (⇨ 2825).

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