M. an Wolfgang Musculus in Augsburg. - Regensburg, 15. Juli 1541

[1] M. vertraut auf Gott.

[2] Nach M.s letztem Brief [2734] votierte Hz. Wilhelm von Bayern unnachgiebig [⇨ 2745]; er verurteilt das [Regensburger] Buch insgesamt. Auch [Johannes] Eck lehnte es in einem Schreiben an die Fürsten ab [⇨ 2748.2]. Die zur Vermittlung Geneigten [wie Bucer] sehen sich getäuscht, und der Zusammenhalt der [Evangelischen] ist fester; sie übergaben ein würdiges Votum [2751].

[3] Kardinal [Gasparo] Contarini verbietet die weitere Verhandlung des Kirchenstreits und verspricht ein Konzil [⇨ 2755]. Jetzt geht es um den Frieden.

[4] Der Bote drängt. Grüße an alle, namentlich Gereon [Sailer].

Fundort:
Abschrift: Paris BSG, Ms. 1456, f. 312r; MSA 8, Nr. 412; fast vollständig zitiert von Martin Frecht an Joachim Vadian, 26. 7. 1541: Herminjard 7, 206f; E. Arbenz und H. Wartmann, Vadian-BW 6: Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte 30 (1908), 55 [H 3031]. ‒ MBW.T 10.
Datierung:
Datum: Die Pariser Abschrift des Jakob Monau hat den 18. Juli, Frecht den 15. Da M. schon am 11. dasselbe über den Bayernherzog und Eck berichtet (2748), am 13. (2753) auch über Contarini und die protestantische Antwort vom 12., dürfte er den Augsburger, wohin ja gute Postverbindungen bestanden, nicht erst am 18. informiert haben. Spätere Ereignisse als die in 2756 berichteten stehen schon in dem Brief an Camerarius 2757, der demnach später am gleichen Tag geschrieben ist, und in 2761. Also ist der bei Monau überlieferte 18. ein Schreibfehler.

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