/Bericht über den Schmalkaldischen Bundestag 1540.
[1] Anlaß für die Einberufung war die Mitteilung des aus Spanien zurückkehrenden [Johann von Weeze], der Kaiser werde nach Deutschland kommen, um über einen Religionsvergleich zu verhandeln [⇨ 2332].
[2] Die mitgebrachten Gutachten stimmten überein, daß erst nach Anerkennung von CA und Apologie Zugeständnisse bei Adiaphora möglich sind. Das [kursächsische: 2352] wurde von den übrigen [Theologen] unterschrieben, worüber Paul [Eber] berichten wird.
[3] Die inzwischen eingetroffene Antwort des Kaisers [⇨ 2400.4] war unklar, wurde aber als friedfertig genommen.
[4] Danach kam Gf. [Wilhelm] von Neuenahr. Er und der [wegen Krankheit nicht erschienene] Gf. [Dietrich IV.] von Manderscheid unterbreiteten den von [Nikolaus] Granvella, inoffiziell auch vom Kaiser autorisierten Vorschlag, die [Schmalkaldischen Fürsten] sollten den Kaiser ersuchen, als privater Schlichter im Religionsstreit tätig zu werden. Dieser werde dann durch Granvella und wenige andere Gelehrte beider Parteien über die Lehre verhandeln lassen. Die Kirchengüterfrage solle dem Urteil des Kaisers anheimgestellt werden. Gleichfalls überbracht wurde eine heftige Vorhaltung des Kaisers wegen der Kirchengüter und der Unaufrichtigkeit der [Protestanten] hinsichtlich ihrer Verständigungsbereitschaft, wogegen er in Augsburg [beim Reichstag 1530] sich sehr darum bemüht habe.
[5] Die Antwort hierauf [2411] widerlegte diese Vorwürfe und ersuchte um eine öffentliche Verhandlung, wie sie [Johann von Weeze] in Frankfurt[Main] zugesagt hatte [⇨ 2393.3]. M.s Urteil hierüber.
[6] Über die weiteren, politischen Verhandlungspunkte einmal mündlich.
