M. an Johannes Brenz in Schwäbisch Hall. - [Wittenberg, 15. September] 1538

[1] M. schreibt B. bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

[2] Peter [Braubach] will M.s zweite Vorlesung über den Römerbrief drucken [⇨ 2336 an Lgf.], obwohl sie sich von den Loci [⇨ 1555] und von dem früheren Römerbriefkommentar [⇨ 1276] kaum unterscheidet. M. über seine theologische Arbeit (gegen Neuerungen; Prädestination und Kontingenz erwähnt). B. soll das Werk vor der Drucklegung prüfen.

[3] M. plant eine Schrift gegen [Georg] Witzels »Retectio Lutheranismi« [Leipzig, Nikolaus Wolrab, 1538], worin M. auf dessen Vorwurf der Ärgernisse eingehen will, was den [Gnesiolutheranern] weniger Anstoß bietet als theologische Probleme [→§ 2]. Doch werden seine Kritiker immer zahmer.

[4] M. über seine Lehrweise. Er bittet B., ihm seine Kritik nicht vorzuenthalten.

[5] Die Gesandten [Franz Burchard und Friedrich Myconius] sind noch nicht aus England [⇨ 2029] zurückgekehrt; Hoffnung auf Reform der englischen Kirche.

Fundort:
CR 3, 585-587 Nr. 1723; MSA 8, Nr. 331. ‒ MBW.T 8.
Datierung:
Datum: Die Gesandten kehrten vor 30. Oktober zurück: Johannes Stigel an Friedrich Myconius: ARG 35 (1938), 135f; vgl. MBW 2111.3. Die geplante, aber nicht verfaßte Schrift gegen Witzel erwähnt M. sonst nur noch in 2093. Also dürfte 2092 gleichzeitig abgegangen sein, zumal man nach Schwäbisch Hall über Nürnberg reisen konnte.

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