M. [an Anton Lauterbach in Leipzig]. - [Leipzig], 1559

[Buchinschrift als Denkschrift für die Kirchenbibliothek Pirna.] Die in der Kirche [St. Marien] aufgestellten Bücher wurden aus Mitteln der Kirchengemeinde, des Rats und einiger Privatleute durch den Rat der Stadt Pirna und den Pfarrer Anton Lauterbach zum Gebrauch vor allem der Geistlichen angeschafft.

Fundort:
Konzept: Bretten MH, Hs. 104. Als Reinschrift von M. in eine der Pirnaer Kirchenbibliothek gehörende Bibelausgabe (Leipzig 1544) eingetragen, durch ein auch sonst bei Buchinschriften verwendetes Epiphanios-Zitat ergänzt und mit der Jahreszahl 1559 signiert. Hieraus F. L. Schubert: Sächsisches Kirchen- und Schulblatt 6 (1856), 32 [H 1883a]; R. Hofmann, Reformationsgeschichte der Stadt Pirna: Beiträge zur sächsischen Kirchengeschichte 8 (1893), 268 Anm. 1 [H 2427a].
Datierung:
Auf der Rückseite des Konzepts von geübter Kanzleihand sieben Geldbeträge mit den Namen der Spender: Benno Echtius, Hans von Worgwicz, Georg von Schlieben, Hans Klicz, Wenczel Stoll, Hieronymus Kangisser, zwei Buchtitel, nämlich die Chroniken von Johannes Funck und [Johannes] Nauclerus, letztere „aus der alten Biblioteca der [Dominikaner-]Monchen“, sowie Binderlohn und Orgel erwähnt. Datum: Da M. seinen Text konzipiert und dann in einen schweren Folianten eingetragen hat, muß ihm dieses Buch in einer ruhigen Stunde vorgelegen haben. Ein Aufenthalt in Pirna ist nicht bezeugt, für 1559 muß er ausgeschlossen werden, denn damals kam er auf der Rückreise von Bautzen zwar am 3. Juli nach Dresden, aber wegen der Krankheit seiner Enkelin war er in großer Eile und reiste am 5. weiter (⇨ 8989; ⇨ 8993f). Lauterbach müßte genau gewußt haben, wann M. nach Dresden kommt, und ihm das Buch gebracht haben. Viel wahrscheinlicher ist, daß sich die beiden in Leipzig getroffen haben, wohin M. oft und gerne reiste. Vermutlich hat Lauterbach die Bibelausgabe, die 1544 bei Nikolaus Wolrab in Leipzig gedruckt wurde, erst 1559 in Leipzig gekauft und von seinem anwesenden Lehrer und Freund M. beschriften lassen. 1559 hielt sich dieser recht oft in der Messestadt auf: 3.-6. Januar zur Neujahrsmesse (8826f), 12.-18. März zur Stipendiatenprüfung (8892, 8895, 8901), 19.-22. April zur Jubilatemesse (8920, 8929f, 8935), schließlich am 11. und 12. Oktober (9093-9097).

Normdaten