Joachim Camerarius an M. in Wittenberg. - [Leipzig, 19. März 1559]
C. hofft, daß M. mit [Magdalena Hommel und/oder Barbara Camerarius sowie Magdalena Peucer] aus [Leipzig] gut heimgekehrt ist. Gleich nach dem Abschied erhielt C. Briefe, die er durch [den Boten] Peter [NN], der ihm vor dem Stadttor aus [Wittenberg] kommend begegnete, an M. schickt. Grüße, besonders an Caspar [Peucer] und Caspar [Peucer d. J.], [von denen] er einen Reisebericht erwartet. Am Tag nach M.s Abreise.
Fundort:
Eigenhändig: Wolfenbüttel HAB, ehemals Landeshut, Ms. II, f. 379 Ir-v.
Datierung:
Datum: Wenn C. nicht nur Peucer, sondern auch dessen gleichnamigen Sohn grüßen läßt und ein Hodoeporicum verlangt, so deutet dies auf eine Reise hin, auf der Peucer seinen Sohn mitgenommen hat. Dieser muß also wenigstens etwa sechs Jahre alt gewesen sein. Geboren ist er am 13. November 1552 (⇨ 6636). Die Reise nach Bautzen im Sommer 1559 hat er anscheinend nicht mitgemacht, und selbst wenn er dabei war, so hätte C. doch auch seine ältere Schwester Anna erwähnen müssen, die unterwegs schwer krank wurde (⇨ 8993.1). Wegen dieses Krankheitsfalles kehrte man eilig nach Wittenberg zurück, wobei man wahrscheinlich nicht den Umweg über Leipzig nahm. In 8895 ist aber M. mit Begleitung aus Leipzig nach Hause gefahren, und C. hat ihn noch ein Stück Weges begleitet, was auf einen besonderen Anlaß hindeutet. Peucer mit Sohn müssen aber nicht dabei gewesen sein. Diese Situation ist am 18. März 1559 gegeben: M. wurde auf seiner Rückreise von der Stipendiatenprüfung von seiner Tochter und mindestens einer der beiden noch lebenden Töchter des C. begleitet (⇨ 8901.1). In Wittenberg traf er Peucer, der am 10. März nach Dresden hatte reisen müssen (⇨ 8887.2; ⇨ 8901.2), und der kleine Caspar war krank (⇨ 8901.3). Es ist gut denkbar, daß ihn der Vater mitgenommen hatte, wobei er sich erkältete. 8895 ist also am Tag nach der Reise geschrieben, die M. am Morgen des 18. März 1559 angetreten hat.
