M. und Paul Eber an Mgf. Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach. Dt. - [Wittenberg], 24. Juni 1559
[1] Auf Anforderung der ansbachischen Räte wird der Überbringer Johannes Ering aus Oelsnitz, der lange Prediger in Sagan war, als Pfarrer für Kitzingen empfohlen.
[2] M. und E. wollten zuerst den Pfarrer von Jena [Andreas Hügel] empfehlen, der aber auf der Leuchtenburg inhaftiert ist.
[3] Erinnerung an Mgf. Georg. Segenswunsch.
Fundort:
Ausfertigung, beide Unterschriften von Paul Eber: Würzburg SA, G-Akt 12950.
Datierung:
Eber unterschrieb für M., weil dieser unterwegs nach Bautzen war. Urkundlich nachweisbar ist er dort am 30. Juni (8991) und am 1. Juli (8992), am 5. Juli in Dresden (8993). Chronikalisch wird berichtet, daß er am Sonntag dem 25. Juni 1559 in Bautzen eingetroffen und bis 3. Juli geblieben sei; am 27. Juni habe er in der Schule die Geschichte von Johannes dem Täufer erläutert: Neues Lausitzisches Magazin 16 (1838), 315 [H 1737]. M. S., Die Anwesenheit Philipp Melanchthons in Bautzen, in: Gebirgsfreund. Organ des Gebirgsvereinsverbandes Lusatia in Zittau, Jg. 9, Nr. 5 (1. 3. 1897), 50-52, bes. S. 51; R. Needon, Philipp Melanchthons Beziehungen zu Bautzen, in: Bautzener Geschichtsblätter 2 (1910), 18f [H 3085; vgl. auch H 3277] geben an, M. sei über Dresden nach Bautzen gefahren und am 24. Juni in Bischofswerda gewesen. Dies kann nicht richtig sein. Wenn M. am 23. in Wittenberg war und am 25. in Bautzen eintraf, müssen er und seine Begleiter noch am 23. abgereist sein und den kürzesten Weg, die Schwarze Elster aufwärts und dann über Kamenz, gewählt haben. Der Rat der Stadt Kamenz verehrte M. zehn Kannen Wein (M. S. wie oben). Daß dies durch eine Gesandtschaft in Bautzen geschah, wie M. S. annimmt, ist weniger wahrscheinlich, als daß M.s Anwesenheit in Kamenz den Anlaß bot. Nach Bischofswerda kam M. auf der Rückreise, die tatsächlich über Dresden ging (⇨ 8993).