M. an Friedrich Myconius [in Gotha]. - [Wittenberg, Ende Februar] 1530

863

[1] M. dankt für mehrere Briefe und begrüßt den Plan einer Widerlegung der Wiedertäufer, worüber Luther an [Justus] Menius schreibt [WAB 5, 244f Nr. 1532]. M. zerstreut des Myc. Bedenken gegen Verhängung der Todesstrafe über die Täufer:

[2] Er bedauert sein eigenes Verhalten gegenüber [Nikolaus] Storch und dessen Anhängern [Zwickauer Propheten, ⇨ 192ff]; man hätte besser den Zorn des Kf. Friedrich nicht besänftigen sollen, denn Storch ist der Vater der Wiedertäufer und Zwinglianer.

[3] Die Wiedertäufer bedrohen die öffentliche Ordnung, wie man auch an Müntzer sieht.

[4] Äußerung des Jonas in Marburg [⇨ 820ff] über die Zwinglianer.

[5] M. befürwortet unter Hinweis auf die Gesetze gegen die Arianer und auf Augustins Stellung zu den Donatisten die Todesstrafe auch bei solchen Täufern, die sich keines Vergehens gegen die öffentliche Ordnung schuldig gemacht haben, und kritisiert die Milde des [Johannes] Brenz [Frühschriften hg. v. M. Brecht u.a. 2 (1974), 472-498].

[6] Luther ist gesund, predigt aber selten. M. wurde zu Recht totgesagt.

[7] Anbei M.s Dispositio zum Römerbrief [⇨ 866.5] für Myc. und Basilius [Monner]. Die Sententiae veterum de coena domini mit Widmung an Myc. [863] sind im Druck. [Johannes] Campanus schickte eine abscheuliche Erörterung [gegen die Trinitätslehre, ⇨ 871.2].

882
Fundort:
CR 2, 17f Nr. 664 mit 3, 1286; MSA 7/2, 127-131 Nr. 142. ‒ MBW.T 4.
Datierung:
Datum aus § 7, vgl. Suppl. 5/2, XLVI.

Normdaten