M. an Paul von Eitzen in Hamburg. - [Wittenberg], 1. Februar 1558

[1] M. freut sich über die gute Aufnahme von [8442]. Sein Wirken für die Eintracht. M. ruft E. und seine Kollegen als Schiedsrichter in seinem Streit mit den [Flacianern] an.

[2] M.s Schriften zeigen sein Bemühen um die Erfassung der ganzen Lehre.

[3] In der [Interimszeit] widersetzte sich M. anfangs der Veränderung von Kirchenbräuchen, wollte aber nicht, daß die Gemeinden deswegen verlassen würden, solange die Lehre erhalten bliebe. Er schrieb dies an [Johannes] Aepinus [5501a]. Damals fanden viele flüchtige Pfarrer Unterschlupf in [Kursachsen] und führten später die hiesigen Bräuche in ihren Gemeinden ein.

[4] M.s Schriften wurden verfälscht nachgedruckt. Für seine Fehler bittet er mit Versen [des Gregor von Nazianz, ⇨ 8262.2] um Verzeihung.

[5] M.s Zurückhaltung im Streit. Er verhindert, wo er kann, polemische Schriften, fordert strengere Zensur der Behörden und dankt dem Hamburger Rat für [sein Einschreiten gegen Joachim Magdeburg, vgl. H 144].

[6] M. hofft, daß die von [Kf. August von Sachsen] geschützte Ruhe in [Wittenberg] erhalten bleibt. Er verspricht, sich für die Hamburger und andere auswärtige Studenten einzusetzen und wünscht dauernde Freundschaft.

Fundort:
CR 9, 439-441 Nr. 6454.

Normdaten
Personen:

Aepinus, Johannes: http://d-nb.info/gnd/116296283

August von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/119458446

Eitzen, Paul von: http://d-nb.info/gnd/129922706

Gregor von Nazianz: http://d-nb.info/gnd/118541900

Magdeburg, Joachim: http://d-nb.info/gnd/116660929

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485