M. an Caspar Müller [in Eisleben]. - [Wittenberg, Ende Juni/Anfang Juli 1529]

511

[1] M. kann erst nach Vollendung seiner Abendmahlsschrift [⇨ 800.2] die Abhandlung über die Kirchengüter [fehlt] verfassen.

[2] Vor drei Tagen erschien elend Otto von Pack. [Die Wittenberger] rieten ihm, das von Lgf. [Philipp von Hessen] geforderte Ausschreiben nicht zu veröffentlichen. Er berichtet von Bündnissen [des Lgf.] mit den Franzosen und Ungarn.

[3] [Hz. Ulrich] von Württemberg plante einen Einfall in sein verlorenes Territorium. Sein Bruder [Gf. Georg] warb Truppen in Lothringen. Doch [Kf. Ludwig] von der Pfalz verweigerte den in Niedersachsen geworbenen Reitern den Durchzug. Hinter allem steckt der Lgf.

[4] Luther hat das Gespräch mit Oekolampad [in Marburg] zugesagt [23. 6. 1529: WAB 5, 101f Nr. 1438].

[5] M. schreibt leichter lateinisch als deutsch.

Fundort:
Bds. 516f Nr. 538; MSA 7/2, 89-91 Nr. 132. ‒ MBW.T 3.
Datierung:
Datum: Pack wurde gegen Urfehde vom 16. 6. 1529 aus der hessischen Haft entlassen (Dülfer [⇨ 671] 162; Quellen 223f Nr. 122). Am 29. 7. 1529 ging er nach Magdeburg, weil er in Wittenberg nicht sicher war (WAB 5, 124 Nr. 1455). Anscheinend hatte er sich hier einige Zeit aufgehalten. Luther sagte das Marburger Gespräch nicht erst am 8. Juli zu (806), sondern schon am 23. Juni (⇨ 802.1).

Normdaten
Personen:

Ludwig von der Pfalz: http://d-nb.info/gnd/119272334

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Müller, Caspar: http://d-nb.info/gnd/137829558

Oekolampad, Johannes: http://d-nb.info/gnd/11709711X

Pack, Otto von: http://d-nb.info/gnd/124396739

Philipp von Hessen: http://d-nb.info/gnd/11859382X

Ulrich von Württemberg: http://d-nb.info/gnd/118625357