M. an Johannes Sturm [in Straßburg]. - [Wittenberg, 18. Oktober] 1556

[1] M. lehnt das Angebot einer theologischen Professur in Straßburg dankend ab, nicht wegen der in seinem Alter mit seiner Frau [Katharina] und den Töchtern [Anna, Katharina, Sabina, Martha] seiner verstorbenen Tochter [Anna Sabinus] schwierigen Reise, sondern weil auf einem Konvent unter Vorsitz des Fürsten [Wolfgang] von Anhalt sein Streit mit den Flacianern entschieden werden soll [⇨ 7943.3.4]. Die Schicksale des Theramenes und des [Johannes] Reuchlin stehen M. vor Augen. Er erwartet das Exil oder Schlimmeres. [Joachim] Camerarius und [Caspar] Peucer sind zudem in Nürnberg.

[2] M.s friedliches Wirken. Gebet.

[3] M. schickt den Boten [NN] auf eigene Kosten.

Fundort:
Bds. 405f Nr. 421.
Datierung:
Datum: Die Abschrift Straßburg StA, AST 173, f. 115v-116v, woraus alle anderen Überlieferungen stammen, hat „Die Luciae 1556“, also den 13. Dezember. Da aber 8019 vom 10. November 1556 eindeutig St.s Antwortbrief ist und da Camerarius und Peucer Mitte Oktober 1556 nach Franken reisten (⇨ 8004; ⇨ 8008), im Dezember vermutlich wieder zu Hause waren (⇨ 8026; ⇨ 8047.3), ist „Luciae“ zweifellos aus „Lucae“ verschrieben.

Normdaten