M. an Paul Eber [in Wittenberg].
- [Wittenberg], 4. Juli [1556]
Caspar von Niedbruck wollte E. u. a. zum Abendessen in das Gasthaus einladen. M. sagte, er gehe nicht dorthin, und lädt zu sich ein. Morgen soll E. noch einmal kommen mit den beiden österreichischen Baronen [Adam und David Ungnad], die ihren Eltern [Andreas und Frau] schreiben sollen, denn Niedbruck reist von [Wittenberg] zu Johannes [= Hans Ungnad], danach wird er in den Niederlanden auch zu Andreas [Ungnad] kommen.
Fundort:
CR 7, 1020 Nr. 5143 (Z. 7: duobus).
Datierung:
Jahr: 1552 (so CR) ist unmöglich, denn am 26. November 1552 meldet sich Niedbruck aus Graz erstmals seit dem Schmalkaldischen Krieg brieflich bei M. (6652). 1556 jedoch ist Niedbruck, den M. am 30. Juni erwartete (⇨ 7874), nach Wittenberg gekommen und von dort mit 7884 nach Brüssel gereist. Am 1. Juli 1556 schrieb Ulrich Mordeisen aus Wittenberg an Kf. August von Sachsen, der Gesandte des Kg. Maximilian [II.] sei in Wittenberg, M. zur Stipendiatenprüfung in Leipzig; er wolle morgen mit Niedbruck zu M. nach Leipzig reisen, denn wenn jemand nach Wittenberg komme und M. nicht anwesend sei, so wäre dies, wie wenn jemand nach Rom komme und den Papst nicht sehe: Dresden HSA, Loc. 10297 Kg. Maximilian 1553-1562, f. 52 (Ausfertigung); Loc. 8499 Kf. Augusti schreiben 1552-1580, f. 16-17 (Reinkonzept). Das Treffen Niedbrucks mit M. fand laut 7882 nicht in Leipzig (⇨ 7875; ADB 52, 624), sondern in Wittenberg statt. — Die Umdatierung ins Jahr 1556 stellt den Bezug auf die Ungnads her. Hans kam 1556 nach Wittenberg; er hielt sich auch in Eisleben und bei seinem Schwiegervater in Barby auf, wie er am 29. 3. 1557 dem Hz. Christoph von Württemberg berichtete (Ernst, Christoph-BW 4, 286-289 Nr. 236).
