M. an Christoph Stathmion [in Coburg].
- [Wittenberg], 4. Juli [1556]
[1] An Simonides bei Platon [Protag. 339-344] anknüpfend, beurteilt M. sich und St., den er seiner Wertschätzung und Freundschaft versichert.
[2] St.s Buch über das Abendmahl gab er dem [Johannes] Hofer. St. soll sich nicht in den Streit der Schweizer [Calvin, ⇨ 7306.2] und Niedersachsen [Joachim Westphal] einmischen. Osiander setzt Brot und Gott gleich [⇨ 7950.2], Paulus jedoch spricht von der Gemeinschaft des Leibes [Christi]. M. hofft auf eine einheitliche Formel durch ein Gespräch der Gelehrten [⇨ 7950.2].
Fundort:
CR 8, 790f Nr. 6024.
Datierung:
Jahr: Wegen Hofer nach 7513, der ersten Empfehlung. Daß M. ihm schon damals St.s Manuskript mitgegeben haben sollte, ist unwahrscheinlich. Überdies war M. am 4. Juli 1555 offenbar nicht in Wittenberg, denn am 25. Juni reiste er nach Nordhausen, um den kranken Michael Meienburg zu besuchen (bei ⇨ 7528). Erst am 8. Juli schreibt er wieder aus Wittenberg (7530). Am 14. September 1556 (7950.2) schreibt M. über das Abendmahl und eine Synode Ähnliches wie in 7883. 1557 hatte er am 1. Juli keinerlei Hoffnung auf deren Erfolg (CR 9, 189f an Hieronymus Baumgartner). Daß er am 12. August 1557 dieselbe Simonides-Stelle zitiert (CR 9, 218), ist kein Indiz für die Datierung, denn er tut es auch in der Postille zum 4. Sonntag nach Epiphanias (CR 24, 335). 1558 ist der Abendmahlsstreit Westphals mit Calvin zwar immer noch aktuell (Bds. 435-438 Nr. 448; CR 45 = Calv. 17, 384-386 Nr. 2985), aber in 7883 ist er noch eine Neuigkeit. 1559 war M. am 4. Juli fern von Wittenberg in der Oberlausitz (CR 10, 34f Nr. 7019; CR 9, 837f Nr. 6778). Also ist 7883 mit Sicherheit 1556 geschrieben.