[1] A. beteuert sein unverändertes Wohlwollen, erwidert M.s gute Wünsche [⇨ 7133] und entschuldigt sich, weil er nicht eigenhändig schreibt.
[2] Daß M. wegen der Eile des preußischen Boten [NN] und eines Schreibens an Kf. August von Sachsen [7133] auf A.s »Bekenntnis« [⇨ 7088] erst zur Leipziger Messe antworten kann, sieht A. ein.
[3] Auf M.s Beschwerde über den unberechtigten Argwohn Osianders, den er einst lobte und über dessen Sondermeinungen Luther und er vor 16 Jahren dem Nürnberger Rat wohlwollend geantwortet hatten [1367; 1814], erwidert A., daß der verstorbene Osiander hauptsächlich M.s Schüler verdächtigt hatte, M. gegen ihn aufzuhetzen. A. wünscht wie M. eine Beilegung der osiandrischen Streitigkeiten.
[4] Das Gutachten [7133.3], worin M. an Stelle eines Treffens mit Brenz Beratungen der Räte und Theologen auf dem Reichstag [in Augsburg] vorschlägt unter Hinweis auf die geplante Synode [Joachim] Mörlins in Braunschweig und auf die auch von den thüringischen Gesandten [⇨ 6873.2] ungeklärten Spekulationen Osianders [⇨ 7133], wurde von Kf. August von Sachsen an A. gesandt.
[5] M. soll die Synode Mörlins, dieses Urhebers der osiandrischen Streitigkeiten und anmaßenden Braunschweiger Kirchenmannes, verhindern helfen, sonst nehme man an, Mörlin handle im Einverständnis mit M. [⇨ 7268.1].
[6] Zur Beilegung des Streits um die Rechtfertigung bevorzugt A. nach wie vor ein Gespräch zwischen M. und Brenz oder eine Zusammenkunft unter Einschluß der preußischen Theologen, die bisher schon die von den Oberdeutschen vorgeschlagenen Einigungsmittel, Confessio und Declaratio [⇨ 6756], angenommen haben. Die Frage der göttlichen Gerechtigkeit, worüber Luther unterschiedlich schreibt, ebenso M., Brenz und die preußischen Osiandristen, muß um des Gewissenstrostes willen geklärt werden.
[7] M. soll sich zu einem Gespräch bereitfinden, gleichgültig, ob in Frankfurt/Main oder Augsburg.
