M. an den Leser. Vorrede zu: Johannes Pfeffinger, Unsers lieben Herrn Jhesu Christi Legenda oder Historia mit lehr und trost in ein kurtze Summa zusamen gezogen. Leipzig, Georg Hantzsch, 1553. Dt. - Wittenberg, 2. April 1553

[1.1] Christus erhält die Kirche in den Wirren der Endzeit [⇨ 6803.1]. Diese Verheißung soll zur Bewahrung der reinen Lehre mahnen.

[1.2] Trotz Zerstörung der Reiche, zahlreicher Verfolger und falscher Lehrer bleibt die wahre Kirche in Gestalt der wenigen Anhänger der reinen Lehre.

[1.3] Betrachtung dieses Trostes und Warnung vor einem Irrlehrer.

[2] Der vor drei Jahren durch Eb. [Sebastian von] Mainz als Prediger in Frankfurt/Main eingesetzte Irrlehrer Theobald Thamer [⇨ 6783] schmähte die evangelischen Gemeinden [⇨ 6774.3]. Mit seinen Behauptungen, die Heiden hätten Christus gehabt, denn sie hätten das Gesetz gekannt, der Sohn Gottes sei Mensch geworden, um das Gesetz zu lehren, das Alte und das Neue Testament lehrten das Gesetz, verwischt er den Unterschied zwischen Heiden und christlicher Kirche.

[3] Dagegen ist die göttliche Lehre zu betrachten,

[3.1] insbesondere die Erkenntnis Christi

[3.2] und der Unterschied zwischen Gesetz und Evangelium.

[3.2.1] Das Gesetz zeigt den Zorn Gottes,

[3.2.2] im Evangelium verheißt Christus Sündenvergebung, Gnade und Wahrheit.

[4] Thamer behauptet, der Sohn Gottes habe menschliche Natur angenommen, um das Gesetz zu predigen.

[4.1] Vielmehr ist er Träger der Sünden und Versöhner. Das Gesetz wurde von Gott bei der Schöpfung gegeben und auf dem Sinai verkündigt.

[4.2] Der Sohn ist als Opfer gesandt zur Versöhnung des göttlichen Zorns, damit die Menschen aus Gnade wieder angenommen werden und ewiges Leben und Gerechtigkeit erhalten.

[4.3] Als Mensch und Gott ist er Mittler.

[4.4] Als Gott bringt er ewiges Leben und Gerechtigkeit durch das Evangelium.

[4.5] Gegen Thamer ist Christus Gott und Mensch.

[5] Der rechten, schriftgemäßen Erkenntnis Christi gegen heidnische, mohammedanische, päpstliche und thamerische Blindheit dient diese Anleitung des Pfarrers von Leipzig Johannes Pfeffinger, der bereits unter dem Papsttum Zeugnis abgelegt hat.

[6] Gebet.

[7] Gedenktag Passah [⇨ 5111; 7463].

Fundort:
Pfeffinger, l. c. Bl. A1a-8b. Vgl. Philipp Melanchthon und Leipzig. Beiträge und Katalog zur Ausstellung, Universität Leipzig 1997, S. 166 Nr. 29. ‒ MBW.T 23.

Normdaten
Personen:

Hantzsch, Georg: http://d-nb.info/gnd/119698722

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Pfeffinger, Johannes: http://d-nb.info/gnd/122760441

Sebastian von Heusenstamm, Eb. von Mainz: http://d-nb.info/gnd/118550535

Thamer, Theobald: http://d-nb.info/gnd/118621599