Sigismund Gelous an M. [in Wittenberg]. - Eperies, 5. Mai 1551

[1] G. wünscht wie M. eine Fortdauer der Freundschaft im künftigen Leben.

[2] Doch würde er M. gern früher sehen und ihm Zuflucht gewähren, wenn nicht die Zerstörung der Universität [Wittenberg] Voraussetzung für M.s Kommen wäre.

[3] Auch der Vizepalatin Franz Révai [⇨ 4107.9] sagte vor dem 22. März auf Burg Sklabiňa zu G., M. solle zu ihm kommen.

[4] Der Briefwechsel als Ersatz der Begegnung wird durch Mangel an Boten behindert.

[5] Siebenbürgen ist durch den Streit zwischen Peter [Petrović] und [Georg Martinuzzi], dem der [Sultan] nicht untätig zusehen wird, in Gefahr. Der Hofrichter Thomas Nádasdy [⇨ 1949] hat neulich die Theiß überquert und verhandelt für Kg. [Ferdinand] über die Herrschaft. G. erscheint der Schutz gegen die [Türken] zu schwach.

[6] G. fragt nach dem Trienter Konzil. Er wünscht nicht, daß M. es besucht, obwohl er als einziger Deutscher den Italienern gewachsen wäre.

[7] M. hat G. fälschlich den medizinischen Doktortitel beigelegt. G. hat ihn u. a. deswegen nicht erworben, weil er ihm den Zugang zur Politik verschlossen hätte.

[8] G. unterstützt die Berufung des Matthias [Lauterwald] in ein Kirchenamt nach Eperies.

[9] Dank für Bücher. G. schickt Rohrfedern aus Kreta. Grüße an Lelio Sozzini und Paul Eber.

Fundort:
Abschrift: Paris BSG, Ms. 1458, f. 103v-104v. ‒ MBW.T 21 (erstmals publiziert).

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