M. an Joachim Camerarius [in Nürnberg].
- [Altenburg, ca. 20. September 1527]
M. stieß zufällig auf den Überbringer [NN]. Da C. wegen eines Briefes an das Reichsregiment noch schreiben wollte, schwieg M. darüber in seinem letzten Brief [575]. Nun weiß er Bescheid und will erreichen, daß [Kf. Johann von Sachsen] die Sache von C.s Bruder [Hieronymus Kammermeister] dem Reichsregiment empfiehlt. C. soll vor der Leipziger Messe einen Entwurf schicken. Jetzt ist M. weit weg vom Hof, wird aber möglichst bald an den Kanzler [Gregor Brück] schreiben. M. freut sich über C.s Studien. M. ist denselben nie ferner gewesen.
Fundort:
Cam. 82f; Cod. I, 261.
‒ MBW.T 3.
Datierung:
Datum: Hieronymus Kammermeister wurde vor dem 18. 3. 1527 verhaftet (⇨ 530.1). Am 7. 1. 1528 war er wieder frei (⇨ 646.4). Im Juni versuchte M. über Hz. Georg von Sachsen die Freilassung Kammermeisters zu erreichen (⇨ 554f; ⇨ 557.1). Also kann die bevorstehende Leipziger Messe nur die Herbstmesse des Jahres 1527 sein. Sie begann am Sonntag nach Michaelis und dauerte eine Woche; vgl. Ernst Hasse, Geschichte der Leipziger Messen (1885, Repr. 1963), 173. Im Jahr 1527 fiel Michaelis auf einen Sonntag. Der folgende Sonntag war der 6. Oktober. Somit ist 594a zwischen 575 vom 15. August und 610 vom 23. Oktober geschrieben. In dieser Zeit befand sich M. mit der wegen einer Seuche ausquartierten Universität in Jena und vom 16. bis 25. September auf Visitation in Altenburg (⇨ 593f). Während dieser Visitation ist 594a entstanden, denn hier war M. zugleich vom Hof und von den Studien weit entfernt. C. konnte in jedem Fall noch vor der Messe antworten.
