M. an Ulrich Mordeisen [in Dresden].
- [Wittenberg], 30. Juli [1550]
[1] M. dankt Gott für die Erhaltung von Lehre und Zucht in [Kursachsen], wofür [Kf. Moritz] allgemein gepriesen wird. Wachsamkeit ist geboten.
[2] Unlängst erhielt M. aus Venedig zwei Bücher, eines handschriftlich und anonym mit dem Titel »Universalis reconciliatio«; es enthielt fürchterliche Irrlehren; auch sollte Kg. [Heinrich II.] von Frankreich als Kaiser die Reform durchführen. M. warf es in den Abtritt.
[3] Anbei M.s Antwort auf den Brief des Kf. [Moritz] von Sachsen [5865].
Fundort:
CR 9, 847 Nr. 6790.
‒ MBW.T 20.
Datierung:
Jahr: Mo. wird als Kanzler angeredet, was er unter Kf. Moritz von 1549 bis 1553 war. 1550 erwähnt M. am 19. Juli die Friedenspolitik des Kf. (5857.2). An diesem Tag kam Lelio Sozzini nach Wittenberg (⇨ 5857.1). Er könnte die Bücher aus Venedig mitgebracht haben. Am 25. Juli ist M. mit einem Konzilsgutachten beschäftigt (⇨ 5863.1+4), das er vor dem 12. August dem Fürsten Georg von Anhalt nach Dessau brachte (⇨ 5871.2). Der Auftraggeber war aber gewiß nicht dieser, sondern der Kurfürst. — Für die anderen Jahre gibt es keine positiven Indizien. 1549 scheidet wegen 5603 mit Sicherheit aus, 1553 wegen des Todes des Kurfürsten. 1551 stand M. mitten in den Beratungen über die Confessio Saxonica. 1552 waren kriegerische Verwicklungen im Gespräch (⇨ 6514.2; ⇨ 6515.2).