Hans von der Planitz, Asmus von Haubitz und M. an Kf. Johann von Sachsen. Dt. - Eisenberg, 13. August 1527

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[1] Nach dem Visitationsbericht aus Kahla [567] folgt jetzt der Bericht über die Visitation im Amt Leuchtenburg, nämlich in Kahla, Orlamünde, [Stadt]roda, Jena, Bürgel und Eisenberg. Bessere Unterrichtung der Geistlichkeit ist nötig, da oft Sündenvergebung ohne Buße gepredigt wird.

[2] Kahla und Orlamünde: Von den Anhängern Karlstadts erwies sich allein Burckhart Metz (oder Math) aus Orlamünde verstockt.

[2.2] Der flüchtige Christoph Müller aus Orlamünde trieb Ehebruch mit seiner Magd und mißhandelte seine Frau. Der Schösser [Peter Wolfram] soll ihn ausweisen.

[2.3] Ungetaufte Kinder in Orlamünde.

[2.4] Wöchnerinnen zur Arbeit gezwungen.

[2.5] In Kahla soll ein Prediger oder Kaplan angestellt und der gemeine Kasten wie in Weida geordnet werden.

[2.6] Auch in Orlamünde Anstellung eines Predigers oder Kaplans. Der Pfarrer soll Superintendent im Amt Leuchtenburg sein.

[3] [Stadt]roda: Das [Zisterzienserinnen-]Kloster soll Pfarrer und Kaplan unterhalten.

[3.2] Gemeiner Kasten; Besoldung des Schulmeisters.

[3.3] Bessere Versorgung der Nonnen.

[4] Jena: Der zum Pfarrer ernannte Anton Musa soll Superintendent für Jena, Bürgel und Eisenberg werden. In Jena werden ein Prediger, ein Kaplan und ein Schulmeister angestellt. Der gemeine Kasten war schon errichtet, die Zeremonien reformiert.

[4.2] Schenk Hans von Tautenburg verweigert Abgaben aus dem Dorf Pfeldsborn.

[4.3] Bitte des Jenaer [Zisterzienser-]Nonnenklosters wegen entzogener Einkünfte.

[5] Bürgel: Das [Benediktiner-]Kloster soll weiterhin den Pfarrer in der Stadt und den Pfarrer von St. Georg versorgen.

[5.2] Unterhaltung des Schulmeisters durch Kloster und gemeinen Kasten.

[5.3] Verlegung der Pfarrei St. Georg in das Kloster.

[5.4] Unterhaltung des Spitals durch Kloster und gemeinen Kasten.

[5.5] Eustachius von Drachsdorf soll endlich die Zinsen aus der Grundschuld auf Gut Gritzen [= Graitschen?] an die Pfarrei Taupadel [bei Eisenberg] zahlen.

[6] In Eisenberg sollen Pfarrer und Schulmeister aus den Einkünften des [Zisterzienserinnen-]Klosters besoldet werden. Errichtung eines gemeinen Kastens.

[7] Anbei das Visitationsprotokoll. Zur Sicherung eines Mindesteinkommens müssen einige Pfarreien zusammengelegt werden. Diesbezügliche Vorschläge sowie das Verzeichnis der Einkünfte der Pfarren und Klöster folgt in Kürze. Zur Versorgung der Pfarrer sollen auch die Klostergüter verwendet werden.

[8] Im Kloster Petersberg soll statt des Predigers ein Pfarrer eingesetzt werden.

[9] Zulage für den Prediger in Klosterlausnitz. Nach Erledigung der Vikarie soll eine Pfarrei errichtet werden.

[10] In Eisenberg soll noch ein Kaplan auf Kosten des Klosters angestellt werden.

[11] Die Einsetzung christlicher Prediger ist ein löbliches Werk. Sie sollen vornehmlich aus den Einkünften der Klöster besoldet werden.

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Fundort:
Suppl. 6/1, 368-375 Nr. 563; vgl. R. Herrmann: Beiträge zur Thüringischen Kirchengeschichte 1 (1929/31), 198 und 225f. ‒ MBW.T 3.
Nachtrag:
Regest § 1: Bessere Unterrichtung der Geistlichkeit durch eine Ordnung [Vorform des Unterrichts der Visitatoren 1528 (⇨ MBW 610.3): Weimar HSA, Reg. Ji, Nr. 521, f. 2r-40r und f. 41r-72v] ist nötig (MBW.T 3). - § 2: „(oder Math)“ streichen; vgl. Wetzel (wie oben zu 173), Anm. 229. - § 4.2: Die Getreideabgaben aus Pfeldsborn werden definiert: „die do zu Neusdorffer spende gestift seint.“ Beide Ortsnamen konnten nicht identifiziert werden.
§ 2.2 zu berichtigen: Schösser [Damian Leuthier], nicht: [Peter Wolfram].s

Normdaten
Personen:

Haubitz, Asmus von: http://d-nb.info/gnd/1052024246

Johann von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/100503225

Karlstadt, Andreas: http://d-nb.info/gnd/118560239

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Musa, Anton: http://d-nb.info/gnd/103076700

Planitz, Hans von der: http://d-nb.info/gnd/118594826