[1] Schon zu Beginn des Exils erhielt M. einen Ruf in seine Heimat [an die Universität Heidelberg, ⇨ 4208; ⇨ 4771.3], konnte sich aber nicht so schnell zum Verlassen [Sachsens] entschließen; er weiß nicht, ob das klug war, aber Wittenberg und jeder Ort, wo seine Kollegen sind, ist ihm Heimat.
[2] Hz. [Moritz von Sachsen] wird schwerlich zwei Universitäten unterhalten, und die [böhmische] Besatzung Wittenbergs ist unerträglich. Die kaiserlichen Truppen in Gotha, die an Donau und Neckar geworben wurden, sind viel bescheidener. Auch werden vielleicht die niedersächsischen Städte [besonders Magdeburg] angegriffen werden. M. hat deshalb keine Hoffnung für die Universität Wittenberg und ist voll Trauer.
[3] Weil für den Winter Vorsorge getroffen werden muß und M. nichts ohne die Kollegen entscheiden will, wird er nach Zerbst kommen und morgen abreisen. Vor acht Tagen hatte er diese Reise schon einmal begonnen [⇨ 4798f], aber aus einem wichtigen Grund kehrte er nach [Nordhausen] zurück. M. schreibt über seinen Reiseplan auch an Paul Eber [4809] und an Veit Örtel, welch letzteren Brief Sch. an den Magdeburger Bürger [Emeran] Tucher [⇨ 4735] schicken soll, der ihn nach Stendal weiterleiten kann.
[4] Gruß an Konrad Wickart [Weichart], der zu M.s Verwunderung noch nicht nach Jena zurückkehrte, obwohl Thüringen vom Krieg verschont wurde und eine reiche Ernte zu erhoffen ist.