M. an Victorin Strigel [in Erfurt]. - [Nordhausen], 15. Juli 1547

[1] Zur Bekräftigung der Eintracht unter den Gelehrten zitiert M. gern die bei Platon überlieferten Verse [Ep. 1, 310A], obwohl es in [der Bibel] bessere Stellen gibt.

[2] St. soll die Spannungen [zwischen den Erfurter Professoren] durch Schweigen im Keim ersticken. M. will möglichst bald selbst kommen, um zu vermitteln.

[3] M. schickt den Sohn [Hilarius] des Claudius Cantiuncula, der aus Gewissensnot wegen religiöser Anordnungen seines Vaters die Heimat verlassen hat, zu St., der ihm eine Stelle bei einem Freund besorgen soll.

Fundort:
CR 6, 603 Nr. 3941. ‒ MBW.T 17.
Datierung:
Über Hilarius Cantiuncula vgl. B. R. Jenny: Die Amerbachkorrespondenz 6 (1967), 235-237; 9/1 (1982), 114. Im Oktober 1547 war er noch in Erfurt bei einem Gelehrten, möglicherweise bei St. selbst oder bei Georg Sturtz, und mit seinem Vater, der als österreichischer Kanzler von Ensisheim damals am Augsburger Reichstag teilnahm, wieder ausgesöhnt; ebd. 6, 534 Nr. 3000 Z. 6-8. Im Sommer 1548 wohnte er bei M. (⇨ 5274.3).

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