Justus Jonas [Vf. M.] an den Rat der Stadt Halle. Vorrede zu: [M.], Ursachen, warumb die Kirchen, welche reine, Christliche lehr bekennen, die selbige lehr angenomen, und dabey ewiglich zu bleiben sich schuldig achten, Und warumb sie in die parteischen Richter im Concilio zu Trident nicht willigen. Aus dem Latin verteutscht durch Justum Jonam Doctor. Wittenberg, Josef Klug, 1546. Dt. - Halle [Wittenberg, Mitte Oktober] 1546

[1.1] Gottes Offenbarungen durch Wunder mit seinem Wort zur Sammlung der Kirche

[1.2] sind keine vergangenen Geschichten, sondern betreffen uns,

[1.3] damit wir daraus Gott erkennen

[1.4] und wissen, wo man die Kirche suchen soll,

[1.5] gemäß dem Zeugnis Christi Joh 14, 23.

[1.6] Trost, daß wie in der Arche Noah nur in der Kirche Rettung ist.

[2.1] Abgötterei durch den Teufel (Sprichwort und Fabel)

[2.2] und die Vernunft (Aaron, Heidentum, Papsttum).

[2.3] Die Offenbarung als Kriterium.

[2.4] Gegen das Ärgernis der Spaltung soll man wissen,

[2.5] daß Gott in der Geschichte die Welt straft und die Kirche sammelt.

[2.6] Die Sünde auch in der Kirche erfordert Besserung und Gebet zu Gott, der immer eine kleine Schar als Kirche erhält.

[3.1] J. übersetzte dieses Büchlein, weil man daraus lernen kann, daß man für seinen Glauben nicht auf das Konzil warten darf.

[3.2] Eines wie das Apostelkonzil oder das von Nicaea (Konstantin) ist ohnehin nicht zu erwarten. Die Konzile von Konstanz (Caspar Schlick, Johannes Hus) und Basel (Böhmen, weltliche Obrigkeit).

[3.3] Bereitschaft zum Bekenntnis auf einem richtigen Konzil. Bis dahin genügt das Erste Gebot,

[3.4] das nicht erlaubt, die Lehre von Reichstag zu Reichstag und von Mantua [⇨ 1765.3] nach Trient zu vertagen. Vielmehr ist Christus zu hören.

[3.5] Vertrauen auf Gottes Schutz.

[4.1] Das Salz in H. als Gottesgabe,

[4.2] als Allegorie,

[4.3] als Grund zur Dankbarkeit und Annahme des Evangeliums,

[4.4] als Mahnung zur Eintracht.

Fundort:
Ursachen l. c. Bl. a2a-b4b; Auszug und Regest: Kawerau, Jonas-BW 2, 205f Nr. 815. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Vf. und Datum: Daß M. diese Vorrede verfaßt hat, schreibt er selbst in 4420.3, womit er J. offenbar Exemplare des fertigen Drucks zusandte, den J. am 4. November an Kg. Christian III. von Dänemark schicken konnte (Kawerau, Jonas-BW 2, 211f Nr. 823). Dabei sagt J. ausdrücklich, daß er M.s Schrift (⇨ 4336) ins Deutsche übersetzt hat. Wenn der Druck um den 27. Oktober vollendet war, so dürfte M. die Vorrede, die auf zwei besonderen Bogen gedruckt ist, erst etwa Mitte Oktober oder noch später niedergeschrieben haben. — Eine verbesserte Neuauflage brachte J. 1553 in Regensburg heraus, →Clemen (wie bei 4336a. E.) und J. an M., 20. 4. 1553 (Bds. 350).

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