M. an Joachim Camerarius [in Leipzig].
- [Wittenberg, 2. Hälfte März 1546]
M.s Kummer wurde dadurch verstärkt, daß er den Brief des Hz. [Albrecht] von Preußen [an Alexander Alesius, ⇨ 4122.4], den er Alesius schicken wollte, nicht finden kann [⇨ 4211.1]. [Friedrich] Staphylus hat endlich zugesagt, nach [Königsberg] zu gehen, will aber dem Alesius den Vortritt lassen, da dieser mehr von scholastischer Theologie versteht. Alesius soll sich also entscheiden.
Fundort:
CR 5, 225 Nr. 2796; Cod. II, 169.
‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: 4210f wurden von Cam. vor MBW 3365 eingeordnet, von CR unmittelbar danach. Es geht aber nicht um die Gewinnung eines Rektors, sondern eines Professors der Theologie. Diese Stelle wurde durch den Tod des Stanislaus Rapagelanus vakant (⇨ 3905.2; ⇨ 3930.2; ⇨ 3932.1f). Am 1. 8. 1545 empfahlen M. und C. den Staphylus (3977.2), was vom Hz. akzeptiert wurde (4006). Ende Oktober kam dann Alesius ins Gespräch (Tschackert, UB 3, 111 Nr. 1815f), und am 10. Dezember bat Staphylus um Bedenkzeit bis Ostern 1546 (Tschackert, UB 3, 114 Nr. 1826; MBW 4086.2; 4090.2). Der Hz. tolerierte dies zwar (4098.2), interessierte sich jetzt aber stärker für den Ersatzmann Alesius (4122). Diesen Brief des Hz. an Alesius vom 20. 1. 1546 erwähnt M. anscheinend schon am 6. Februar (⇨ 4144.2), sicher am 3. und 11. März (4176.2; 4184.5); er wollte ihn möglichst selbst nach Leipzig bringen. Am 17. April ist dann die Entscheidung gefallen (⇨ 4233). Dazu mußte vorher die Universität Leipzig über Alesius beraten. 4210f muß also einige Zeit vor 4233 und also nicht lange nach 4184 geschrieben sein. Anfang April kommt auch deshalb nicht in Betracht, weil C. am 5. nachweislich in Wittenberg war (⇨ 4217.1).