M. an Johannes Stigel [in Weimar?]. - [Wittenberg], 5. April [1546]

[1] Kf. [Johann Friedrich] von Sachsen erhöhte St.s Besoldung auf insgesamt 150 Gulden. Der Kf. sprach in [Wittenberg] mit M. voll Achtung über St., bevor dessen Epitaph [für Luther] eintraf. M. wird es nächstens dem Kf. geben; jetzt ist dieser durch die [Hallische] Angelegenheit in Anspruch genommen [⇨ 4219]. Joachim Camerarius las das Epitaph heute in [Wittenberg].

[2] M. preist St.s Dichtkunst mit Zitaten aus Vergil [Ecl. 5, 45], Theokrit [1, 7f] und Eobanus [Hessus], betet für ihn und verspricht seine Hilfe. Bei der Wahl des Rektors oder Dekans am 1. Mai werde man St. berücksichtigen. Doch um sein volles Gehalt zu bekommen, müsse er anwesend sein.

[3] Dem [Johannes] Kestner [d. J., ⇨ 3853.2] wird man bei Gelegenheit eine Stelle verschaffen. M. gab St.s Boten 20 Groschen. Anbei einige [Druck]exemplare von St.s Versen.

Fundort:
CR 6, 98f Nr. 3432. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Jahr: Zu St.s Gehaltserhöhung vom 28. 3. 1546 vgl. W. Friedensburg, Geschichte der Universität Wittenberg (1917), 225 [das Anm. 1 erwähnte geplante Werk sind die christlichen »Fasten«, ⇨ 3592.1]. Am 1. 5. 1546 wurde St. zum Dekan der philosophischen Fakultät gewählt. Sein Epitaph auf Luther steht in der Gesamtausgabe seiner Gedichte Bd. 2 (Jena 1566), Bl. O7a-8b [H *375 a]; der Erstdruck, der wohl in § 3 gemeint ist, ist verzeichnet bei Schottenloher Nr. 10955, weitere bei Ch. Schubart, Die Berichte über Luthers Tod und Begräbnis (1917), 127f und 138; vgl. auch K. E. Förstemann, Denkmale (1847), 172-174 Nr. 74 [H 1795].

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