M. an Joachim Camerarius [in Leipzig]. - [Wittenberg], 4. Januar [1545]

[1] Nicht nur der Bürgschaft [⇨ 3768.2] wegen, sondern zur eigenen Erholung wäre M., der vor Überarbeitung an Schlafstörungen leidet, gern [nach Leipzig] gereist. Doch der [kursächsische] Hof hielt ihn zurück, weil Bucers Buch [⇨ 3789] dort eingegangen war; es handelt weniger von der Lehre als von der Kirchenverfassung. M. betet für einen friedlichen Ausgang des [Wormser Reichs]tags.

[2] Aus beiliegendem Brief [3669] ersieht C., daß Hz. [Albrecht] von Preußen dem Erasmus [Reinhold] Geld bewilligt hat. C. soll sich mit Hilfe eines ebenfalls beiliegenden Briefes des Fabian [Stösser] bei den preußischen Kaufleuten danach erkundigen und das Geld nach [Wittenberg] schicken [⇨ 3949.3]. Post für M. aus Preußen soll er dem Überbringer Paul [Eber] mitgeben.

[3] Anbei auch ein Brief von [Daniel] Stibar, der dem Buch [Patrocinium Christiani, 1544: Daniel Schneider, Vollständige Hoch-Gräflich-Erbachische Stamm-Tafel nebst deren Erklär- und Bewährungen (1736), Urkunden S. 361-375] des Gf. [Georg] von Erbach, eines Onkels [vielmehr Vetters] von C.s Gast [Gf. Michael von Wertheim], beigefügt war.

[4] M. erwartet von C. einen langen Brief mit Nachrichten über den Reichstag. Franz [Burchard] teilte mit, [Johann] von Naves meine, [Kaiser] Karl werde nicht über die Religionsfrage verhandeln, weil Papst [Paul III.] dies verboten hat.

[5] M. blickt auf sein Lebenswerk zurück.

Fundort:
CR 5, 573f Nr. 3110. ‒ MBW.T 14.
Datierung:
Jahr aus den Parallelen.

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