M. an Hz. Albrecht von Preußen. Dt. - Wittenberg, 15. Juli 1545

[1] Durch seinen Neffen Kilian Grunbach aus Heilbronn schickt M. das [handschriftliche] Buch des Johannes Laski [mit 3950] zurück. Um Aufregung zu vermeiden, hat M. es niemandem gezeigt. Dem Laski selbst und dessen gutem Freund Albert Hardenberg hat M. geschrieben, das Buch nicht zu veröffentlichen, wie M. auch sonst solche Publikationen verhindert hat. Eine löbliche Schrift Laskis gegen den Wiedertäufer Menno [Simons: Defensio ... de Christi Domini incarnatione (Bonn 1544): A. Kuyper, Ioannis a Lasco opera 1 (1866), 1-60] hat M. Luther zugestellt. Man muß die Uneinigkeit zu verhindern suchen. Laski selbst wird seine falschen Lehren mit der Zeit ändern. Er soll jetzt in Heidelberg sein; dort kann er mit Heinrich [Stoll] gut auskommen.

[2] Der Wormser Reichstag ist noch nicht beendet; der Kaiser ist ungehalten, weil die evangelischen Stände das Konzil nicht als Richter anerkennen wollen. M. tröstet sich mit seiner Arbeit.

[3] M. dankt für 50 Gulden, die der Mathematiker Erasmus Reinhold erhalten hat [⇨ 3624.3; ⇨ 3784.2]. Segenswunsch.

Fundort:
CR 5, 790-792 Nr. 3220. ‒ MBW.T 14.

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