M. an Martin Bucer in Straßburg. - [Wittenberg, 2. November 1544]

Um der Sache Christi willen bleibt M. nun doch in [Wittenberg], damit nicht die ,Epikureer' auf dem [Wormser] Reichstag [⇨ 3718.6] sich freuen und Schaden stiften können.

Fundort:
Erwähnt von B. an Jakob Sturm in Worms, 30. 11. [1544]: eigenhändig in Kopenhagen KB, Ms. Thott 497 2o, f. 34r-36v (frdl. Mitteilung von J. Rott). ‒ MBW.T 13.
Datierung:
Datum: Während M. noch am 20. September mit seinem Weggang aus Wittenberg rechnete (⇨ 3689.2) und ihn am 27. und 30. September nicht ausschloß (⇨ 3691.4; ⇨ 3695.3), ist ihm am 10. Oktober sein Bleiben wahrscheinlicher (⇨ 3705.2). Die entsprechende Mitteilung an B. (3724), wodurch M. seine Briefe vom 11. und 28. August (⇨ 3667.2) ergänzte, war B. noch nicht bekannt, als er am 1. Oktober Lgf. Philipp von Hessen von der Krise in Wittenberg unterrichtete und um Vermittlung ersuchte (Lenz 2, 263-270 Nr. 195). Gleichzeitig schrieb B. auch an M. (vgl. Lenz 2, 268), und der Straßburger Rat der Dreizehn wurde ebenfalls beim Lgf. vorstellig (Pol. Corr. Straßburg 3, 534 Nr. 502). Der Lgf. erhielt diese Sendung am 12. Oktober in Kassel und schrieb schon am 13. [nicht 12.!] an Gregor Brück (CR 5, 501f Nr. 3051) und an M. (3707). Brück antwortete dem Lgf. am 2. November, daß Luther und M. wieder versöhnt seien (vgl. Pol. Corr. Straßburg 3, 534 Anm. 3). Dieses Schreiben wurde am 10. November vom Lgf. an die Dreizehn weitergeleitet, die es B. zur Kenntnis bringen sollten; es war am 25. in Straßburg und wurde am 26. bestätigt (ebd.). B. antwortete dem Lgf. am 30. (Lenz 2, 270-272 Nr. 196), wobei er auch den in seinem gleichzeitigen Schreiben an Jakob Sturm deutlicher erwähnten Brief M.s mit den Worten „Philippus schweiget umb der feinde und jetziges reichstags willen“ referiert. Es kann kein Zweifel bestehen, daß dieser Brief M.s an B. zusammen mit Brücks Brief an den Lgf. vom 2. November befördert wurde.

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