M. an Friedrich Myconius in Gotha.
- Leipzig, 10. Oktober [1544]
[1] Die Eintracht der Gemeinden wird von M. und Myc. gefördert.
[2] [Nikolaus] von Amsdorf entfachte durch seine Kritik an der »Kölner Reformation« neuen Streit [⇨ 3646 u. ö.]. Er tadelte die Stelle über den freien Willen, den Verlust des heiligen Geistes durch Sünden wider das Gewissen und die Abendmahlslehre. M. bekannte sich gegenüber Luther zur Synekdoche, der wahren Gegenwart Christi mit Brot und Wein nur im Vollzug der Handlung. Nach M.s Eindruck war Luther damit zufrieden. Andernfalls würde M. daran denken müssen, [Wittenberg] zu verlassen, was ihm auch sein Bruder [Georg Schwartzerdt] rät [⇨ 3691.4]. Auch wenn M. nicht zum [Wormser Reichs]tag geschickt wird, will er Myc. bald besuchen.
[3] M. erwartet heute die Anlieferung [aus Wittenberg] seiner neubearbeiteten Loci [⇨ 3419]. Alles wird nun in befriedigender Klarheit dargelegt; nur das Abendmahl behandelte er absichtlich knapp [CR 21, 861-871 und MSA 2/2, 519-532 bieten den Text von 1559]; hier soll man die [Kirchenväter] befragen. Wenn die Bücher heute nicht eintreffen, wird er eines aus [Wittenberg] schicken. Myc.s Fürbitte.
Fundort:
CR 5, 498f Nr. 3049.
‒ MBW.T 13.
Datierung:
Jahr aus den Parallelen.