M. an Fürst Georg von Anhalt. - [Wittenberg], 16. Februar [1544]

[1] M. kennt G.s Sorge über die Zeitläufte mit der Gefahr des Untergangs der Kirche und der Studien. Sie sind als endzeitliche Strafen zu erkennen, doch gilt auch der Trost, daß Gott seine Gemeinde erhält. Solange noch Ruhe herrscht, sind die Studien zu fördern, insbesondere von den Fürsten. Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten wird G. immer wieder um Hilfe gebeten.

[2] Solche verdient namentlich [Johannes] Stigel, der in Italien seit Ovid von keinem übertroffen wird, und dem in Deutschland von [Jakob] Micyllus und den anderen Dichtern der zweite Platz nach Eobanus [Hessus] eingeräumt wird. Er widmete G. seine Gedichtsammlung [Osculamini filium, locus ex secundo psalmo, carmine tractatus. Sacri argumenti quaedam progymnasmata lectu dignissima et sacrorum epigrammatum liber]. G. möge dies ermunternd honorieren. An M.s Geburtstag.

Fundort:
CR 5, 40f Nr. 2641. ‒ MBW.T 13.
Datierung:
Jahr: Der G. gewidmete Druck erschien 1544 in Leipzig, vgl. O. Clemen, Georg Helts Briefwechsel (1907), 137 Anm. 1. Am 22. 2. 1544 schickte ihn Stigel auch an Fürst Joachim von Anhalt (ebd. Nr. 211). Am 1. März 1544 meldete Georg Helt dem anhaltinischen Kanzler Johannes Ribisch, daß er Stigel zu dessen großer Freude 10 Taler überreicht hatte (ebd. 137f Nr. 212).

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