[1] Die Brüder und das Elend der [evangelischen] Gemeinde treiben G., seinen Lehrer M. so häufig mit Briefen zu belästigen. In Treviso widerriefen erst kürzlich vier Brüder öffentlich, worauf die übrigen flohen.
[2] Die in Venedig immer zahlreicheren Glaubensflüchtlinge finden allein bei Baldassarre [Altieri] Unterstützung, dessen Wirken durch den päpstlichen Gesandten [Giovanni della Casa?] erschwert wird. M. soll ihn schriftlich zum Ausharren ermuntern.
[3] Zugunsten der zu lebenslänglicher Haft Verurteilten erwartet man ein Schreiben der [Schmalkaldener] Fürsten an den Senat von Venedig. Da ein Beschützer in Gestalt eines ständigen fürstlichen Vertreters fehlt, hilft man diesen Gefangenen nur insgeheim, namentlich dem Pietro [Speziali gen. Cittadella], der nach einem verratenen Befreiungsplan eiserne Fesseln trägt, und dem Baldo [Lupetino], der in der Abendmahlslehre noch schwach ist.
[4] G.s Doktor [Apollonius Massa?, ⇨ 3657] grüßt M. und bittet um Auskunft über den von G. M. mitgeteilten Fall. Für M. würde er sogar sterben.
[5] Fünf Adlige störten eine bürgerliche Hochzeit, richteten dabei Verwüstungen an und begingen Vergewaltigungen. Sie wurden auf zehn Jahre verbannt.
[6] Fünfzehn Adlige, die Unzucht in einer öffentlichen Schule trieben, kamen mit Geldstrafen davon. Ein Bürger erhielt in einem ähnlichen Fall die Todesstrafe.
[7] Ein Selbstmord.
[8] Gruß von Wolfgang Erbert, einem deutschen Beschützer der Bedrängten.