Melanchthons
Briefwechsel

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Kf. Johann Friedrich von Sachsen an M. [in Bonn]. Dt. - Weimar, 20. Juni 1543

[1] Der Kf. hat M.s Schreiben vom 6. Juni [3257] am 18. erhalten. Er ist auch durch einen Brief des Hans von Dolzig davon unterrichtet, daß Eb. [Hermann] von Köln, Gf. Wilhelm von Nassau[-Dillenburg], Gf. [Wilhelm] von Neuenahr, Gf. [Dietrich IV.] von Manderscheid und M. mit Hz. Wilhelm von [Kleve-]Jülich über die Religion gesprochen haben. Dies wird ihn zusammen mit den früheren Ermahnungen des Kf. zur Einführung der Reformation veranlassen.

[2] Wenn diese nicht bisher durch [Johannes Gogreff] u. a. verhindert worden wäre, so hätte Gott das Land vor den gegenwärtigen Kriegsnöten bewahrt. Der Kf. kennt die Abgöttereien und Mißbräuche in Jülich.

[3] Er begrüßt es, daß Eb. [Hermann] von Köln eine echte Reformation will, wozu auch Hz. Wilhelm von Jülich angeregt werden soll.

[4] Die Vollendung der [Reformations]schrift [⇨ 3239.1] und die Mehrheit im Landtag machen den Kf. zuversichtlich für die Reformation. Er möchte wissen, ob [Johannes] Gropper der Autor der von M. übersandten Lästerschrift ist, und verlangt M.s Entgegnung [⇨ 3261.3].

[5] Der Kf. ist erstaunt, daß [Matthias] Held in Köln sein soll. Denn er hörte, Held sei in Augsburg, um Botschaften an den Kaiser nach Italien zu schicken, gewiß wegen Mandaten gegen die kölnische Reformation.

[6] M. soll veranlassen, daß Eb. [Hermann] von Köln seine Reformationsschrift dem Hz. Wilhelm von Jülich zuschickt. Dolzig schreibt, daß M. zu diesem eingeladen wurde [⇨ 3272.1]. Danach soll M. nach Wittenberg zurückkehren.

[7] Über M.s Zeitungen aus Paris [3257.9] hinaus ist der Kf. durch Jean de Fresse, derzeit in [Düsseldorf], unterrichtet. Verschärfung des Religionsstreits.

[8] Der Kf. will mit Lgf. [Philipp] von Hessen zusammentreffen und in einem gemeinsamen Schreiben den Rat von Köln zu einem Druckverbot für [gegenreformatorische] Bücher auffordern.