M. an Gregor Brück [in Torgau?]. - [Wittenberg, April/Mai 1542]

[1] M. teilt [auf Anfrage] mit, daß Veit Amerbach an ihn nur über zwei Lehrpunkte, Rechtfertigung und Primat des Papstes, geschrieben habe, und zwar nehme er Anstoß am ‚sola fide‛, weil er Glauben nicht als Vertrauen verstünde [⇨ 2949].

[2] Überhaupt werde er durch das Argument der Neuheit der lutherischen Lehre und des Alters und Konsenses der päpstlichen beeindruckt, was M. widerlegt und dabei Ambrosius, Augustin, Bernhard und Bonaventura für die evangelische Rechtfertigungslehre in Anspruch nimmt und andere [Wahrheitszeugen] für den Bestand der Kirche aufzählt.

[3] Seine kurze Anfrage über den Primat versteht M. nicht. M. verweist auf die [CA].

[4] Nicht von Amerbach aufgeworfen wurde die schwierige Frage der bischöflichen Sukzession.

[5] M. ist zu weiterer Diskussion bereit; er ist zwar über seine Animosität verwundert, möchte ihn aber an der Universität halten.

Fundort:
CR 5, 233-236 Nr. 2803; Fischer (wie 2949), 152-155 Nr. 12 mit S. 111-115. ‒ MBW.T 11.
Datierung:
Datum siehe bei 2949.
Nachtrag:
Laut brieflicher Mitteilung von Ekkehart Fabian (Basel) hielt sich Brück in den Monaten April und Mai 1542 in Eilenburg, Grimma und Torgau auf.

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