M. [an den Leser]. Vorrede zu: Alle Handlungen, die Religion belangend, so sich zu Worms und Regensburg auf gehaltenem Reichstag des 1541. jars zugetragen ... Wittenberg, Hans Lufft, 1542. Dt. - [Wittenberg, Ende Dezember/Anfang Januar 1542]

[1] Der arianische Streit von Nicaea bis Sirmium

[2] zeigt die Gefahren von Kompromissen,

[3] wie sie auch in den letzten zehn Jahren versucht wurden. Die von den Regenten zu fördernde Einheit der Kirche darf nicht auf Kosten der Wahrheit durchgesetzt werden. Bei den Verhandlungen der letzten Jahre suchten die Papisten (von wenigen Ausnahmen abgesehen) nur ihren Vorteil,

[4] insbesondere in Regensburg [⇨ 2647ff], wo sich die Bischöfe jeder Reform verweigert haben. Die Türken sind Gottes Strafe dafür.

[5] Ihre Gesinnung wird dokumentiert durch das hier edierte Regensburger Buch [⇨ 2705.2.2]. M. weist auf dessen versteckte Irrtümer hin bezüglich

[6] Kirche und Bischöfe,

[7] Schriftauslegung,

[8] Beichte, Genugtuung, Transsubstantiation,

[9] Messe und

[10] Heiligenkult.

[11] Der Kaiser ermöglichte freie Diskussion und Gegenartikel [2713].

[12] Die Gegenpartei verhindert wider besseres Wissen den Frieden,

[13] wie solches auch aus der Geschichte bekannt ist und von Wilhelm von Paris, [Johannes] Gerson u. a. beklagt wurde, jetzt aber gegen die [Reformation] vom [Teufel] bewirkt wird,

[14] wobei er neben offenkundigen Irrtümern auch Betrügereien wie der römische Hauptmann mit Antiochus Epiphanes [⇨ 2780.4] anwendet.

[15] Warnung, Mahnung, Gebet.

Fundort:
CR 4, 728-734 Nr. 2420. ‒ MBW.T 10.
Datierung:
Datum: Der Druck war am 11. Januar vollendet (⇨ 2875.1). Die Vorrede ist zuletzt auf besonderer Lage gedruckt.
Nachtrag:
Regest zu berichtigen: ... Wilhelm von Auvergne (nicht: Wilhelm von Paris).

Normdaten