[1] Nach vielen Schlichen soll das Gespräch nun doch gemäß dem ursprünglichen Modus stattfinden [→ARC 3, 268ff]. Den Versuch des [Nikolaus Granvella], die Zahl der Gesprächsteilnehmer zu verringern, vereitelte M. dadurch, daß er ausführte, er werde nicht einmal unter Androhung von Gewalt einem faulen Kompromiß zustimmen [vgl. Lenz 1, 527].
[2] Die Forderung, daß die abweichenden Voten jener drei [⇨ 2582.3 u. ö.] oder anderer nur schriftlich eingereicht werden dürften, mußte zugestanden oder als Anlaß zum Abbruch genommen werden. M. erörterte das Für und Wider und überließ die Entscheidung [den Räten]. Osiander riet nachdrücklich zum Abbruch und griff den abwesenden M. an [vgl. seinen Brief vom 6. 1. 1540: CR 4, 10-14 Nr. 2117]. Doch die Mehrheit war für Annahme [CR 4, 17f Nr. 2119], was manche jetzt wieder reut. M. ist zuversichtlich.
[3] Dank für einen Brief. Die Schlaf[losigkeit] des C. beurteilt M. anders als [Leonhard] Fuchs und erteilt C. Ratschläge für seine Gesundheit. Er selbst ist jetzt sehr labil und rechnet mit seinem Tod. Auf Grund der astrologischen und politischen Gegebenheiten (Türkenvormarsch und Uneinigkeit unter den Kurfürsten) erwartet er große Veränderungen, allerdings keinen Religionskrieg. Der Kaiser soll in drei Tagen in Speyer eintreffen.
[4] Dank für Verse; als Erwiderung schickt M. das Gedicht des Christoph [Pannonius] an Granvella; er selbst kann jetzt nicht dichten. M. hat den Abschnitt über die natürliche Bosheit [in De anima] erweitert, da er auch von [evangelischen Theologen] kritisiert wurde, was M. verdrießt. Für die Kritik des Fuchs [⇨ 2607] ist er jedoch dankbar. Gute Wünsche für Frau [Anna] und Kinder.