Martin Luther an M. [in Worms]. - [Wittenberg], 21. November 1540

[1] L. beantwortet die Briefe von M. [2540] und Cruciger [WAB 9, 262-264 Nr. 3548] unverzüglich. Das von Kaiser Karl einberufene Wormser Religionsgespräch scheint wie der Reichstag 1521 zum Nationalkonzil zu werden.

[2] Der Vorsitz des Papstes ist abzulehnen.

[3] Auf Zugeständnisse der Gegenseite ist zu antworten, daß man alles in der eigenen Macht Stehende zugesteht um des Friedens willen, was aber nur bei Gott steht, nicht zugestehen kann.

[4] Auch die Gegenseite kann nichts zugestehen, was von Gott schon geschenkt wurde.

[5] L. bevorzugt schriftliche Verhandlung, denn ein Gespräch zwischen [Andreas] Osiander und [Johannes] Eck, M. und [Johannes] Cochlaeus, [Georg] Witzel u. a. wird nur Streit hervorbringen.

[6] L. begrüßt, was M. über den Kaiser [an Jonas] schreibt [2543.2]. Segenswunsch.

Fundort:
WAB 9, 271-273 Nr. 3554 mit 13, 291. ‒ MBW.T 9.

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