[1] Die Nachricht von M.s Genesung aus tödlicher Krankheit war hochwillkommen.
[2] Die [evangelischen] Teilnehmer des Religionsgesprächs sind untätig, denn den Gegnern fehlt es an Gesprächsbereitschaft und fähigen Theologen. Gelehrte Mönche aus den Niederlanden sind bereits abgereist [Johannes] Eck schickte ein Buch [CR 3, 1054-1059 Nr. 1978]. Ein von [Friedrich] Nausea Kg. [Ferdinand] überreichtes Gutachten gesteht Priesterehe und beiderlei Gestalt zu unter heftigen Angriffen auf den Zölibat. Der Innsbrucker Hofprediger Gallus [Müller; ⇨ 1917.2.3] ist für das Gespräch. Es gab noch keinen Kontakt mit den Gegnern.
[3] Der aufgeblasene Autodidakt Ruprecht von Mosham überreichte seine Mikrosynoden [⇨ 2464]. Er lehrt monströs über Glauben und Rechtfertigung, behauptet die Fähigkeit vollkommenen Gehorsams und leugnet die Sünde in den Heiligen. Er ist auch bei den Gegnern unbeliebt und wurde vom Kg. zurückgewiesen.
[4] Bei den Gegnern herrscht Uneinigkeit, ob man einen Krieg gegen die [Evangelischen] führen soll. Der Kg. und vier Delegierte [NN] schlugen Vertagung vor und forderten Restitution der Kirchengüter und Ende der Ausweitung der Reformation. Die [Evangelischen] bestehen auf der Fortsetzung des Gesprächs.
[5] Sie beraten unter sich über die gewaltsame Unterdrückung der [Evangelischen]. Der päpstliche Legat [Bf. Giovanni Morone] von Modena verspricht Geld zur Kriegführung, davon 60000 Gulden als Handgeld. Der gemäßigte Bf. [Christoph] von Augsburg erwartet keine Einigung.
[6] C. klagt über Hitze und schlechten Wein. Die Untätigkeit wird von den [Evangelischen] mit Verhandlungen über die Kirchenverfassung überbrückt. Friedens- und Segenswunsch.