Veit Dietrich an [M. in Wittenberg]. - Nürnberg, 21. April 1537

[1] Der Überbringer [NN] ließ D.s letzten Brief liegen.

[2] Die Franzosen sind gerüstet. Kaiser [Karl V.] wirbt vergeblich Soldaten in Oberdeutschland. In Nürnberg wurde jemand vorübergehend verhaftet, der mit französischem Geld Soldaten warb.

[3.1] Bei der Eroberung der Burgen Klissa und Solin durch die Türken fielen Nikolaus a Turri, Hauptmann von Gradiska, Peter Grinschitz, Hauptmann von Klissa, Johannes Hoffer, Hauptmann von Tibrin, ein spanischer Heerführer kaiserlicher Truppen [NN] und 1500 italienische Soldaten des Papstes [Paul III.]. Dies sind die Folgen der unüberlegten Politik [Kg.] Ferdinands.

[3.2] Die Bewohner von St. Veit am Pflaum [St. Veit an der Drau] bitten vergeblich um Hilfe. [Hans] Katzianer ist mit 1200 Reitern in Agram [Zagreb].

[4] Den Engländer [NN, ⇨ 1881.3] werden [Andreas] Osiander und D. dem [Hieronymus] Baumgartner empfehlen, doch wird er wohl keinen Platz unter den Reitern erhalten.

[5] Die Quittung M.s hat D. durch seine Frau [Kunigunde] an Frau [N. Hertz, ⇨ 1882.1; ⇨ 1905.1] geschickt. Sie wurde von der mißtrauischen Alten nicht angenommen. D. hat Geld von Michael [Roting] geliehen, bis [Caspar Hertz] kommt und seiner Mutter die Schulden bei D. bestätigt.

[6] Anbei ein Brief des ungarischen Musikers Ludwig Senfl an Luther.

Fundort:
Eigenhändig: Nürnberg LKA, ohne Signatur. ‒ MBW.T 7 (erstmals publiziert).
Datierung:
Adressat: Adresse fehlt, aber Anrede „Philippe“ im Text.

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