M. an Joachim Camerarius in Tübingen. - [Jena], 6. Februar [1536]

[1] Der Engländer [Thomas Theobaldus], der wohl M.s Rückkehr nach Wittenberg dort abwarten wird, gab ihm C.s Brief in Düben auf M.s Rückreise nach Jena. Von den englischen Gesandten [Edward Fox u. a.] gefällt M. nur Nicholas Heath.

[2] M. versichert, daß auch er wünscht, mit C. über politische und persönliche Angelegenheiten zu sprechen, daß er aber immer noch nicht nach Tübingen reisen kann. Scherzend bemerkt er, seinem Horoskop entsprechend sei er zur Knechtschaft geboren.

[3] Die nur von den Straßburgern angestrebte [protestantische] Synode sollte aufgeschoben werden, bis der Kaiser ein Konzil angekündigt hat; dann ist sie nötig zur Festlegung der Grenzen des Entgegenkommens [⇨ 1822.2]. Jakob Sturm und [Lgf. Philipp von Hessen] hießen diese Empfehlung [1675f] gut; neulich teilte sie M. den [kursächsischen Hofräten] mit; sie machten unklare Einwendungen. Thomas Fabianus [NN] schrieb trotz sachlicher Zustimmung einen Schmähbrief.

[4] M. wird dennoch seine Linie verfolgen.

[5] M. dankt für C.s Übersetzung [der Kirchengeschichte] des Theodoret [Basel, Johannes Herwagen, 1536] und freut sich über die Widmung an Jonas [vom 13. 8. 1535: Kawerau, Jonas-BW 1, 242f Nr. 314; dessen Dank vom 4. 9. 1536 ebd. 245 Nr. 320]. Auch mit [Justus] Menius [dem anderen Erfurter Studienfreund des C.], der in Eisenach Superintendent ist, spricht M. bei jeder Zusammenkunft über C.

[6] M. berichtet von den Verhandlungen mit den englischen Gesandten [Edward Fox u. a.], die bisher nur die Ehescheidung [⇨ 1695.1] zum Thema hatten. [Kg. Franz I.] von Frankreich soll einen Krieg betreiben.

[7] Empfehlung des Überbringers [NN].

Fundort:
CR 3, 34-36 Nr. 1396; Cod. II, 44-46. ‒ MBW.T 7.
Datierung:
Jahr aus § 1, vgl. 1690.

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