M. an Martin Bucer in Straßburg, ersatzweise an Jakob Sturm [in Schmalkalden]. - [Weimar?], 11. Dezember [1535]

[1] Luther verweigert ein Gespräch [der Theologen] nicht und ist den [Straßburgern] wohlgesinnt. Doch M. befürchtet davon, wie er an Jakob Sturm schrieb [1676], wegen der Radikalen auf beiden Seiten ein Wiederaufflammen des [Abendmahls]streits. Da der Kaiser ein [National]konzil berufen wird, sollten sich lieber die evangelischen Obrigkeiten auf die Artikel einigen, die sie im Notfall sogar mit Waffengewalt verteidigen würden. Eine Festlegung der Kirchenverfassung und Lehrnorm würde die Verständigung mit den anderen Völkern [England und Frankreich] erleichtern.

[2] Zu M.s verfälschten Artikeln [⇨ 1611.3] veröffentlichte Luther eine Richtigstellung [WA 38, 386-400]. M. schickte eine verbesserte Fassung nach England und an andere, will sie aber nicht publizieren, denn die Loci [⇨ 1555] enthalten seine Meinung.

[3] M. hält nichts von der Veröffentlichung eines Vergleichsangebots [an die Katholiken], die B. vorgeschlagen hatte.

[4] M. wartet noch auf Kf. [Johann Friedrich] von Sachsen [⇨ 1673.1].

[5] In England besteht Hoffnung auf eine Kirchenreform. Den Gesandten [Edward Fox] hat M. noch nicht begrüßt, da er in Erfurt ist.

[6] Grüße an [Wolfgang] Capito, [Caspar] Hedio, [Jakob] Bedrotus und Ulrich Geiger. Dieser Brief ist vertraulich.

Fundort:
CR 10, 149f Nr. 7120; MSA 8, Nr. 283. ‒ MBW.T 6.
Datierung:
Jahr aus § 2.

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