Melanchthons
Briefwechsel

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M.: Rede bei der Versammlung der evangelischen Delegierten. - Worms, nachmittags 5. September 1557

Die von Basilius Monner, Erhard Schnepf und Victorin Strigel vorgetragene Forderung nach namentlicher Verurteilung der Irrlehren bezeichnete M. als einen Angriff auf sich. Am liebsten würde er abreisen. Der Adiaphorismus sei eine Kinderei; er habe einigen geraten, lieber den Chorrock anzuziehen und Feiertage zu halten als die Gemeinde zu verlassen [5409 u. ö.]. Dagegen sei der Zwinglianismus weit verbreitet und eine so ernste Sache, daß er nicht von wenigen beraten werden könne; M. erwähnte abzulehnende Äußerungen Amsdorfs über das Sakrament. Beim Majorismus war er zurückhaltend, sagte aber, er habe Georg Maior davor gewarnt, von der Heilsnotwendigkeit der guten Werke zu sprechen; Kf. [August] von Sachsen habe ihn beauftragt, etwas darüber zu schreiben [⇨ 8338.2; ⇨ 8465.2], es sei aber noch nicht fertig. Über den Osiandrismus sagte er mit Rücksicht auf Brenz und Balthasar von Gültlingen nichts.