Hieronymus Besold an M. [in Wittenberg]. - [Nürnberg, 13. Februar 1557]

B. nimmt Anstoß an einer Definition der Glaubensgerechtigkeit in [Georg] Maiors »Dispositio« zum Römerbrief [VD 16, M 2185], die fast mit [Osianders] Lehre übereinstimmt und zum Kontext in Widerspruch steht.

Fundort:
Referiert von B. an Caspar Peucer, 13. 2. 1556 [1557], ed. O. Clemen: Zs. für bayrische Kirchengeschichte 16 (1941), 149f Nr. 6 = Kl. Schr. 6 (1985), 505f [H 3501].
Datierung:
Datum: Offenbar gleichzeitig mit B.s Brief an Peucer abgegangen. Dieser autograph erhaltene Brief trägt eindeutig die Jahreszahl 1556. Doch die darin erwähnten Briefe M.s an Nikolaus Gallus (8042, ⇨ 8122), den B. noch nicht kennt, und der weit verbreitete an Flacius (7945) sind vom Dezember und September 1556. Maiors »Series et dispositio orationis in epistola Pauli ad Romanos« ist 1556 in Wittenberg bei Hans Lufft erschienen. Der ebenfalls erwähnte Josias [Menius] kam im Mai 1555 nach Nürnberg (⇨ 7487f). Am 24. 9. 1556 wandte er sich an M. wegen der Kritik an seiner Unterrichtsmethode (7969). M.s Antwort vom 12. Oktober 1556 überbrachte Peucer (7986). B. beginnt seinen Brief vom 13. Februar mit einer freudigen Erinnerung an Peucers Besuch, und am Ende teilt er ihm mit, daß Josias sein Amt gut versehe und die Unstimmigkeiten mit Hilfe [M.s] und Peucers beigelegt seien. Josias Menius gab im April 1557 aber doch seine Stelle auf (⇨ 8209; ⇨ 8228f). Es kann also kein Zweifel daran bestehen, daß B.s Brief nicht 1556, sondern 1557 geschrieben wurde. Damit ist auch M.s Klage über die neuen ‚cavillationes‛ der Nachbarn (8122) verständlich: er meinte die sog. Coswiger Handlung (8097 usw.).

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