Melanchthons
Briefwechsel

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Friedrich Schwartz an M. in Wittenberg. - Siegen, 3. Januar 1557

[1] Überbringer ist M.s Diener [NN].

[2] Über den Regensburger Reichstag. [Wilhelm] von Oranien, [Georg Sigismund] Seld und [Wolfgang] Haller als kaiserliche Gesandte. Die deutschen Fürsten werden zumeist fernbleiben. Die Franzosen suchen den Reichstag ebenso zu verhindern wie Maßnahmen Kaiser [Karls V.] und Kg. [Ferdinands] gegen die Türken. Rheingraf [Johann Philipp] und andere [geächtete] französische Söldnerführer verkehren frei bei den rheinischen Fürsten. [Kg. Heinrich II. von Frankreich] überwintert in Metz.

[3] Im Krieg zwischen Papst [Paul IV.] und dem Kaiser steht der Hz. von Alba vor Rom, Ascanius de la Cornia belagert Ostia. Sch. besitzt die Abschrift eines aus Italien an [Kg. Philipp] von Spanien gerichteten Briefs, worin berichtet wird, daß Venedig durch seinen Sekretär [Febo] Capella die Erlaubnis und sogar Beteiligung des Hz. von Alba an einer Friedensgesandtschaft bei Papst [Paul IV.] erwirkte. Dieser aber beschimpfte den Kaiser und [Philipp von Spanien].

[4] In Zusammenhang mit den päpstlichen Machenschaften in Deutschland wurde Johannes Richius in Augsburg verhaftet und nach Innsbruck geschafft. Zuvor wandte sich Sch. erfolglos an den Augsburger Bürgermeister [NN], mit dessen Sohn er befreundet ist, um Richius zu sprechen.

[5] Sch. wird binnen einer Woche an den Hof [Philipps] von Spanien [nach Brüssel] gehen. Er wartet täglich auf die Ankunft seines Bruders Jakob. Ihr Vater [Kuno] und Sch. bitten M., den jüngsten Bruder Mefried in seine Familie aufzunehmen. Grüße an Frau [Katharina], an Tochter [Magdalena], Sohn [Philipp] und an Caspar Peucer.