M. an Johannes Mathesius [in Joachimsthal]. - [Wittenberg], 6. November [1556]

[1] M. tritt mit Jesus Sirach [wohl Verwechslung mit Tob 8, 16] dafür ein, daß man Quittungen ausstellt. Er schickt also ein Verzeichnis der ungarischen Studenten, die das Geld bekamen, und einen Brief an den Spender [NN]. Da der [Joachimsthaler] Bote [NN] in Eile war, nahm der Pfarrer von Marienberg Ambrosius [Claviger] die Sendung mit. Dank auch an [Ruprecht] Puellacher, der den Brief an den Österreicher [wohl den Spender] lesen kann.

[2] M. verspricht, die Promotionsrede [für Konrad Becker: CR 12, 200-206 Nr. 157; Koehn Nr. 201] zu schicken.

Fundort:
CR 8, 895 Nr. 6112.
Datierung:
Jahr: Claviger wurde im September 1550 Pfarrer von Marienberg (⇨ 5904). Danach gab es in Wittenberg in der Zeit um einen 6. November nur zwei Promotionen: die medizinische des Paul Vadinus aus Salzburg (⇨ 7941) am 6. 11. 1550 (⇨ 5930) und die theologische des Konrad Becker am 5. 11. 1556. 1550 könnte man erwarten, daß die Neuberufung des Überbringers angedeutet wird. Mit nahezu denselben Worten wie 8016 wurde Claviger bei Math. eingeführt, als er am 9. Juni 1556 mit Peucer M.s Brief 7858 überbrachte. Deshalb hat 1556 eine größere Wahrscheinlichkeit für sich als 1550. — P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 626 Nr. 6112 [H 3118] vermutet in dem Österreicher den Annaberger Schulrektor Andreas Nuntallus, den M. am 9. 2. 1540 ebenfalls als Austriacus bezeichnet (2364); vgl. über ihn P. Flemming: NASG 22 (1901), 184-187. Doch ein in Annaberg abzugebender Brief aus Wittenberg gelangte nicht nach Joachimsthal. Der Österreicher scheint vielmehr mit dem Spender identisch zu sein; dann hätte Claviger außer 8016 noch einen weiteren Brief überbracht.

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